Im Handel größere IT-Budgets

IT-Investitionen voraussichtlich rückläufig

Branchenfachleute rechnen damit, dass die IT-Ausgaben im laufenden Jahr nicht mehr so großzügig wie in der Vergangenheit ausfallen.

Deutschlands Unternehmen werden ihre Ausgaben für den IT-Bereich noch im laufenden Jahr weiter nach unten fahren. Wegen der eingetrübten Situation an den globalen Finanzmärkten und konjunktureller Probleme rechnen 30 Prozent der IT-Verantwortlichen mit rückläufigen Ausgaben für die IT. Branchenfachleute prognostizieren daher, dass Informationstechnologie bis Jahresende nicht mehr wie bisher großzügig ausgebaut wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Erhebung der Unternehmensberatungsgesellschaft Steria Mummert Consulting, im Zuge derer von Oktober bis Dezember 2008 insgesamt 286 IT-Verantwortliche in Hinblick auf deren IT-Investitionsverhalten befragt wurden.

"Generell ist bei IT-Investitionen zwischen Hardware und Dienstleistungen zu unterscheiden. Bei Hardware wird wegen der unsicheren Marktsituation eher restriktiv beauftragt, während wir bei SAP-Dienstleistungen oder im Bereich des Outsourcings damit noch nicht konfrontiert sind", sagt Georg Komornyik, COO des IT-Spezialisten S&T, im Gespräch mit pressetext. Laut dem Fachmann verzeichnet S&T, das in der DACH-Region mit über 800 Mitarbeitern zu den größten Branchenunternehmen zählt, vor allem im Finanzbereich eine starke Zurückhaltung der Unternehmen. "Auf der Seite der Handelsunternehmen hingegen lässt sich ein stabiles und teilweise sogar wachsendes Geschäft verzeichnen", so Komornyik.

Die Experten kommen bei der Auswertung der Befragungsergebnisse zu dem Fazit, dass die Zahl der Budget-Pessimisten in einem verunsicherten Marktumfeld gegenüber dem Vorjahr bereits um mehr als fünf Prozent zugenommen hat. Besonders stark lassen sich Einsparungen in der Finanzdienstleistungsbranche ablesen. Die Fachleute stellten auch fest, dass inzwischen 40 Prozent der Entscheider von fallenden IT-Ausgaben ausgehen. In Zusammenarbeit mit der InformationWeek fanden die Experten heraus, dass sich das vorsichtige Investitionsverhalten gleichzeitig in einer sinkenden Zahl an Budget-Optimisten widerspiegelt. "Obwohl Prognosen derzeit schwierig sind, gehen wir von einer Erholung der Lage im zweiten Halbjahr aus. Trotz Krise sollten Unternehmen in ihre IT investieren, um - sobald der Aufschwung da ist - durchzustarten", erläutert Komornyik gegenüber pressetext.

Die ermittelten Zahlen belegen die Gesamttendenz. Gegenüber dem Vorjahr verringerte sich die Gruppe der Investitionsfreudigen, also jene, die mit steigenden Ausgaben rechnen, um fast zwei Prozentpunkte auf insgesamt 24 Prozent. Mit gleichbleibenden Budgets für die nächsten Monate rechnen dagegen nur noch 47 Prozent der Befragten - in der Vorjahresperiode waren dies noch 51 Prozent. Nach einzelnen Branchen aufgeschlüsselt, ergeben sich aber deutliche Unterschiede. Den zurückhaltenden Finanzdienstleistern, die zu 80 Prozent von rückläufigen oder zumindest gleichbleibenden IT-Budgets ausgehen, steht beispielsweise ein auffallend optimistischer Handel gegenüber. Schließlich ist die Zahl der Budget-Pessimisten in diesem Wirtschaftszweig mit rund 20 Prozent nur halb so groß wie bei Banken und Versicherungen. Im Handel erwarten über 80 Prozent der Befragten stabile oder größere IT-Budgets. (pte/mje)