IT in der Gesundheitsbranche mit großem Potential
Künstliche Nieren oder Roboter als Pflegepersonal – an der Schnittstelle von IT und Gesundheitsdienstleistungen sind viele neue Anwendungen denkbar. Aber sind sie auch technisch machbar? Und vor allem: Sind sie auch von den Patienten erwünscht? Die ISI-Forscher erstellten 36 Thesen zur Zukunft der IT im Gesundheitswesen. Sie befragten rund 200 Experten aus Forschung, Verbänden und Wirtschaft.
Die befragten Experten hielten die meisten der 36 Thesen bis 2020 für technisch realisierbar. Darunter befinden sich u. a. die Fernüberwachung von Risikopatienten und die bessere Auslastung der Kliniken durch EDV-gestützte Planungssysteme. Auch Implantaten, die Körperfunktionen überwachen und automatisch Medikamente abgeben, werden gute Realisierungsaussichten eingeräumt.
Die Befragten gehen davon aus, dass sich dadurch auch neue Märkte entwickeln werden. Dies gelte insbesondere für Technologien, die noch in weiteren Anwendungsfeldern eingesetzt werden. Als Beispiel nennt das Fraunhofer ISI RFID-Chips, die bereits heute in der Warenlogistik eine große Rolle spielen. Die Funketiketten könnten Alzheimer-Patienten helfen, verlorene Gegenstände zu finden. Im Krankenhaus ließen sich mit RFID der Behandlungsverlauf und die Medikamentengabe von Patienten speichern.
Schlechte Chancen geben die Experten Pflegerobotern, wie sie in japanischen Kliniken schon getestet werden. Einige der Befragten halten einen vollwertigen Ersatz für menschliches Pflegepersonal für technisch nicht realisierbar. Gleichzeitig wurden Pflegeroboter von den meisten auch als „nicht erwünscht“ eingestuft, selbst angesichts eines drohenden Mangels an Pflegepersonal. Hemmnisse sehen die Experten auch bei Anwendungen mit offenen Fragen beim Datenschutz.
Die komplette Delphi-Studie „Zukünftige Informationstechnologie für den Gesundheitsbereich“ steht zum Download bereit. (dsc)
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