IT-Größen entwickeln Supercomputer-On-A- Chip

Sony Computer Entertainment (SCEI), IBM und Toshiba arbeiten gemeinsam an der Entwicklung einer Chip-Architektur für neuartige Geräte im Breitbandsektor. Wie die drei Unternehmen heute mitteilten, wollen sie in den nächsten fünf Jahren 400 Millionen US-Dollar in das Projekt investieren.

Der Supercomputer-On-A-Chip trägt den Codenamen Cell und soll auf den fortschrittlichsten Technologien basieren. Dazu gehören Kupferverbindungen und SOI-Transistoren. Mit letzteren lässt sich die vollständige dielektrische Isolation (dielectric insulation) jedes einzelnen Bauelements einer integrierten Schaltung erreichen. Näheres dazu lesen Sie in unserem Report Schnellere Prozessoren mit SOI-Technologie. Fertigen will man die Chips in IBMs 0,10-Mikron-Verfahren (CMOS 10S), das Sony lizenzieren wird.

Aufgrund der verwendeten Technologien sollen mit dem Cell-Chip Consumer-Geräte möglich sein, die bei geringerem Stromverbrauch schneller als IBMs Supercomputer Deep Blue sind. Deep Blue kann etwa 1 Billion Rechenoperationen pro Sekunde (Teraflops) ausführen. Der Supercomputer erlangte 1997 Berühmtheit, als er den damaligen Schachweltmeister Garri Kasparow in einem Aufsehen erregenden Turnier besiegte.

Nach Angaben der drei Unternehmen dient der neue Chip insbesondere für Geräte, die künftig den schnellen Breitbandzugang zum Internet ermöglichen sollen. Um das Projekt zu pushen, werden Toshiba, Sony Computer Entertainment und IBM ein gemeinsames Entwicklungszentrum am IBM-Standort Austin, Texas, einrichten. In der heißesten Phase sollen etwa 300 Computerfachkräfte am Cell-Projekt arbeiten, hieß es. (jma)