Immer weniger Stellenangebote

IT-Arbeitsmarkt: Weiterhin schlechte Aussichten

Der IT-Jobmarkt hat seinen vorläufigen Tiefpunkt erreicht. Im Juni gingen die ausgeschriebenen Stellen im Vergleich zum Vormonat erstmals zweistellig zurück. Gegenüber dem Vorjahr beträgt das Minus sogar fast 42 Prozent.

Zum ersten Mal ist die Zahl der IT-Jobs im Monat Juni gegenüber dem Vormonat zweistellig zurückgegangen. Die vom Berliner Marktforscher AnzeigenDaten.de ermittelten Offerten aus 89 Zeitungen und 19 Online-Jobbörsen machten ein Minus von 15,4 Prozent auf 10.375 gegenüber dem Monat Mai aus. Gegenüber Mai 2008 beträgt das Minus sogar 41,7 Prozent. Keinen Trost bietet der Gesamtstellenmarkt, auch hier ist ein Rückgang von 15,8 Prozent auf 107.184 Stellen gegenüber dem Vormonat zu vermelden und 38,8 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresmonat auf 92.933.

Die meisten Jobs schreiben nach wie vor Personalberater und -vermittler im Auftrag ihrer Kunden sowie die Zeitarbeitsfirmen aus. Auf sie entfallen über 50 Prozent aller Offerten. Allerdings mussten beide Branchen einen starken Rückgang hinnehmen. Bei den Beratern machte er 17,3 Prozent auf 2913 Offerten aus und bei den Zeitarbeitfirmen sogar 21,4 Prozent auf 2754. Dafür verlangsamte sich der Rückgang in der IT-Industrie, der im Vormonat zweistellig ausfiel. Hardwarespezialisten fanden im Juni um 5,5 Prozent weniger Jobangebote als im Mai, Softwerker um 6,9 Prozent.

Weniger gute Nachrichten kommen aus Branchen, die sich bisher als recht stabil erwiesen und die lautstark den Ingenieurmangel beklagten. Der Fahrzeugbau (-33,8 Prozent), die Berater (-20,9 Prozent) und der Maschinenbau (-19,2 Prozent) suchen deutlich weniger IT-Fachkräfte. Ebenfalls eine Überraschung dürfte sein, dass sich auch der öffentliche Dienst in Zurückhaltung übt. Die Berliner Marktforscher registrieren bei Vater Staat ein Minus von 28,8 Prozent.

Dagegen überraschen die Zocker der Nation, die wieder verstärkt IT-Spezialisten einstellen. Die Finanzdienstleister schrieben 302 Stellen aus, was einem Zuwachs von 16,6 Prozent gegenüber dem Vormonat entspricht.