ISO meldet 19 Eingaben zu Office Open XML

Insgesamt 19 Länder sind dem Aufruf der International Organization for Standardization (ISO) gefolgt und haben Kommentare und Bedenken zu Microsofts Dokumentenformat "Office Open XML" eingereicht.

Das neue XML-basierende Dateiformat von Office 2007 könnte damit auf den ersten Stolperstein auf seinem Weg zu einem offiziellen ISO-Standard gestoßen sein. Im Dezember war Office Open XML von der European Computer Manufacturers Association (Ecma) International ratifiziert und an die ISO weitergereicht worden.

Wie viele der 19 Eingaben zu Office Open XML sich ernsthaft gegen das Microsoft-Format aussprechen - im ISO-Jargon "contradictions" -, wollte die ANSI-Sprecherin Stacy Leistner nicht sagen. Das American National Standards Institute ist der ISO bei der Verwaltung des Standardisierungsprozesses für Office Open XML behilflich.

Die USA und ihr International Committee for Information Technology Standards (INCITS) haben sich übrigens nicht zu Microsofts Standardentwurf geäußert. Die 19 Staaten, die das taten, machen aber mehr als die Hälfte der 30 Länder aus, die das Information Technology Committee der ISO bilden. Dieses wiederum bestimmt darüber, ob Microsofts 6000-Seiten-Antrag allen 157 ISO-Mitgliedsstaaten zur Abstimmung vorgelegt wird.

Der Bostoner Anwalt Andrew Updegrove bloggt unter Berufung auf Insider, wenigstens sieben Länder hätten formale Bedenken gegen die Standardisierung von Office Open XML geäußert. "Alles in allem kein besonders vielversprechender Start für Office Open XML", schreibt der Jurist. "Und das verheißt nicht gerade Gutes für eine besonders schnelle Bearbeitung."

Ein Teil der Eingaben kommt aus Dänemark, Frankreich, Malaysia und Norwegen und damit aus Ländern, die sich allesamt im vergangenen Jahr für das bereits von der ISO abgesegnete OpenDocument Format (ODF) stark gemacht hatten. Die übrigen Stellungnahmen kommen aus Deutschland, Australien, Finnland, Großbritannien, Indien, Japan, Kanada, Kenia, den Niederlanden, Neuseeland, Rumänien, Singapur, Schweden, Tschechien sowie Ungarn. (Thomas Cloer/mje)