iSCSI im Testnetz: DataCore SANmelody

In Testumgebungen bietet sich die Verwendung von iSCSI für die Nutzung von Servern an. Hier gibt es verschiedene Optionen. Eine Lösung, die sich im Test bewährt hat, ist SANmelody von DataCore. Damit lassen sich über eine reine Softwarelösung iSCSI-Targets auf Windows-Servern erstellen.

In Testumgebungen stellt sich immer wieder die Frage, wie man mit überschaubarem Hardwareaufwand Cluster emulieren und testen kann. Mit der wachsenden Produktreife von Virtualisierungslösungen wie der VMware Workstation und dem Microsoft Virtual Server ist heute ein Status erreicht, bei dem auf geeigneter Hardware mehrere virtuelle Server parallel ausgeführt werden können. Ich selbst verwende beispielsweise ein 2-Prozessor-System von Dell mit Xeon-Prozessoren, 64-Bit-Windows und 4 GByte Hauptspeicherals Basis – womit sich in den meisten Szenarien sechs bis acht virtuelle Maschinen parallel betreiben lassen.

Alternativen für iSCSI

Damit stellt sich nur noch die Frage nach der „virtuellen“ iSCSI-Lösung. Hier hat man die Wahl zwischen mehreren Ansätzen:

  • Ab der NetWare 6.5 wird dort ein iSCSI-Target bereitgestellt. Damit kann ein NetWare-Server als Storage-System genutzt werden.

  • Auch für Linux gibt es verschiedene Add-Ons, mit denen iSCSI-Targets definiert werden können.

  • Solche Lösungen gibt es aber auch für Windows-Server, was den Vorteil hat, dass man kein weiteres Betriebssystem betreiben muss. Das getestete Produkt ist DataCore SANmelody. Eine weitere Lösung kommt von Stringbean Software und heißt WinTarget. Beide Lösungen sind kostenpflichtig, wobei die Preismodelle evaluiert werden müssen. Die etwas ältere Version SANmelody 1.4, die ich selbst nutze und die funktional für Testumgebungen ausreichend ist, ist allerdings bereits für rund 200 US-Dollar erhältlich.

Die Nutzung

Bei der Installation von Datacore SANmelody sind außer dem Speicherort für die Anwendung keine weiteren Angaben erforderlich. Da etliche nicht von Microsoft zertifizierte Treiber installiert werden müssen,erscheinen aber während der weiteren Installation einige Dialogfelder, in denen die Einrichtung dieser Treiber zugelassen werden muss. Außerdem ist ein Neustart des Systems erforderlich.

Sobald die Software installiert ist, wird beim Start des Systems die Online-Dokumentation eingeblendet, die recht umfassend ist und alle wichtigen Aspekte der Basiskonfiguration des Produkts erläutert. Nur beim Troubleshooting könnten mehr Informationen geliefert werden. Hier finden sich aber für registrierte Benutzer des Produkts auf der Support-Website des Anbieters viele weitere Informationen.

Die eigentliche Konfiguration des Produkts erfolgt über die Computerverwaltung. Nach der Installation findet sich dort unterhalb von Datenspeicher der Bereich DataCore SANmelody mit mehreren Knoten für die verschiedenen Konfigurationsoptionen.

iSCSI einrichten

Um iSCSI für die iSCSI-Initiators, also die Clients, bereitzustellen, müssen im ersten Schritt über den Bereich Datenträgerverwaltung innerhalb der Computerverwaltung Volumes erstellt werden. Diese Volumes dürfen keinen Laufwerksnamen haben und nicht formatiert werden. Es sind Raw-Volumes, die später von SANmelody verwaltet werden. Die Formatierung erfolgt über die Systeme, die diese Ressourcen nutzen.

Bild 1: Die umfassende Online-Dokumentation von SANmelody wird permanent angezeigt.
Bild 1: Die umfassende Online-Dokumentation von SANmelody wird permanent angezeigt.