Neue Betriebssysteme unterstützen das Protokoll direkt
IPv6 schleicht sich durch die Hintertür
Immer mehr netzwerkfähige Geräte, immer weniger IP-Adressen und eine ungenügende Sicherheitsinfrastruktur – Ipv4 ist langsam aber sicher am Ende. Zwar gibt es Kniffe wie NAT (Network Address Translation) oder IPsec-basierende VPNs, doch selbst diese Workarounds können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Tage des Oldies – der im nächsten Jahr sein 25-jähriges Jubiläum hat - gezählt sind.
Langsam wird es aber Eng. Aktuelle Statistiken sprechen davon, dass die letzten offiziellen und damit routbaren IPv4-Adressräume im Mai 2010 vergeben sind. Vor allem für die Märkte Asiens entstehen spätestens dann Probleme: Für sie fehlen genügend freie IPv4-Adressen, hier ist ein Umstieg auf das Internet Protocol der sechsten Generation wahrscheinlich ein Zwang. Die westlichen Nationen verschärfen das Problem noch, da hier frühzeitig IPv4-Adressen gehortet wurden.
Als Nachfolger steht eigentlich schon seit Jahren das Protokoll IPv6 bereit, das unter anderem mehr Adressen, besseren Quality of Service und Unterstützung von Echtzeitkommunikation bietet. Ein Durchbruch des neuen Protokolls ist im Westen aber noch nicht abzusehen. Experten wie Uwe Nickl, Senior Vice President Europe beim Backbone-Carrier Level 3 Communications, raten aber die Migration "in Ruhe vorzubereiten, um dann ohne Zeitdruck umstellen zu können, denn spätestens wenn die Arbeit mit IPv4 Wettbewerbsnachteile bringt, ist der Tag für die Migrationsplanung gekommen".
Kürzübersicht: Das bringt IPv6
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Längere IP-Adressen. Dadurch sehen mehr Adressen zur Verfügung, so dass aus heutiger Sicht jedes Netzwerkgerät eine eigene, eindeutige Adresse erhält;
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hierarchische Strukturen, die effizientere Routing-Tabellen schaffen;
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verbesserte QoS-Mechanismen, von denen Echtzeitanwendungen wie VoIP profitieren;
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robustere Verbindungs- und Routing-Mechanismen bei Leitungsstörungen;
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einfachere Implementierung von Sicherheits-Verfahren.