Augmented-Reality-Übersetzung

iPhone-App übersetzt Texte in Echtzeit über die Kamera

Mit der iPhone-App Word Lens bringt das Start-up Quest Visual eine Echtzeitübersetzung auf Augmented-Reality-Basis in den App Store. Hierbei tauscht das Programm fremdsprachige Texte aus und baut die Übersetzung live in das Bild ein.

Das Prinzip der iPhone-App ist einfach. "Sie versucht die Buchstaben zu erkennen und schlägt dann im Wörterbuch nach. Dann zeichnet sie die übersetzten Wörter auf den Bildschirm", erklärt Unternehmensmitgründer Otavio Good gegenüber TechCrunch. Technisch kombiniert es also Zeichenerkennung mit einer einfachen Bildmanipulation. Um die App zu nutzen, hält der Nutzer einfach die Kamera auf ein Objekt mit aufgedrucktem Text. Auf dem Display erscheint dann das Originalbild, aber mit übersetzten Textinhalten - eine Augmented-Reality-Anwendung also.

Die Macher selbst betonen allerdings, dass Word Lens gewisse Einschränkungen hat. Die App kommt nur mit deutlichen Druckbuchstaben klar, nicht aber mit Handschriften. Zudem ist die Übersetzung eher rudimentär. Um den Sinn kurzer Texte wie Hinweise auf einem Verkehrsschild zu verstehen, sollte es aber reichen. Zunächst ist die App nur in den Versionen Englisch-Spanisch und Spanisch-Englisch erhältlich. Allerdings ist eine Unterstützung weiterer wichtiger europäischer Sprachen bereits angedacht.

Die Übersetzungs-App erfordert keine Internetverbindung, was Usern auf Geschäftsreisen oder im Urlaub teure Roaming-Gebühren erspart. Das ist ein Vorteil gegenüber der Übersetzungsfunktion von Google Googles, das mittlerweile auch für das iPhone erschienen ist. Zudem sieht Word Lens einfach cooler aus. Denn während Goggles einen trockenen Übersetzungsbildschirm anzeigt, gibt die Quest-Vision-App das Original praktisch lebensecht wieder.

In einem ersten Test reagierte die Anwendung auf einem iPhone 3G S eher träge. Das Smartphone lief merklich an seiner Leistungsgrenze, gezieltes Fokussieren von Texten war kaum Möglich. Auf einem aktuellen iPhone 4 sollte diese Problematik jedoch nicht so stark vorherrschen. Zur Demonstration der Funktionalität bietet die kostenfreie Demo-Version die Möglichkeiten an, den Text umzukehren oder aus dem Bild komplett zu entfernen.(pte/fho)