Facebook im Büro
Intern hört die Freundschaft auf
Bester Schutz: Aufgeklärte Mitarbeiter
Das rechtfertige keine Sperre der Plattform. Besser sei es, zusätzlich zu den normalen Schutzmechanismen wie Virenscannern die Installation von Plug-ins zu unterbinden und Angestellte auf die Risiken hinzuweisen, so Boyne. „Der beste Schutz ist der aufgeklärte Mitarbeiter."
Neben Sicherheitsbedenken fahren Verfechter von Facebook-Sperren häufig das Produktivitätsargument auf: Wenn man Mitarbeiter lasse, klickten sie nur noch in sozialen Netzwerken herum, statt zu arbeiten. Tatsächlich gibt es Studien, die darauf hindeuten: Das amerikanische Marktforschungsunternehmen United Sampler etwa ermittelte, dass ein Arbeitnehmer heute eine Stunde pro Tag mit der Pflege seiner virtuellen Freundschaften verbringt. Demnach verursachen Liken und Chatten einen Schaden von 10.375 Dollar pro Jahr und Angestellten. Allerdings gibt es auch Studien, die das exakte Gegenteil behaupten: Eine Umfrage im Auftrag von Google kam zu dem Schluss, dass Facebook & Co. nicht nur produktiver machen, sondern sogar die Karriere fördern. 79 Prozent der Social-Media-Fans seien kürzlich befördert worden, bei den Mitarbeitern ohne Zugang seien es nur 54 Prozent gewesen, so die Autoren der Studie.
- Social Media Blueprints by Salesforce.com
Die Bloggerin Jennifer Burnham zeigt in ihrer Vorlagensammlung „Blueprints for the perfect Posts“ von Salesforce zeigt wie optimale Beiträge auf Facebook, Twitter, Linkedin & Co aussehen. - Facebook Blueprint
Darin ist zu sehen, dass sich ein Facebook-Beitrag deutlich... - Twitter Blueprint
...von einem Tweet unterscheidet. - Follow Buttons
Addthis erzeugt auf Knopfdruck schicke Buttons, um von der Website aus Fans und Follower zu gewinnen. - Share Buttons
Das Rüstzeug zum Weiterempfehlen hat Addthis ebenfalls parat. - Social Plug-Ins
Die Social-Plug-Ins-Übersichtsseite bietet Weiterempfehlungs-Werkzeuge für die eigene Website. - Like-Box
Auch die bekannte Like-Box kann hier zusammengeklickt und dann auf der eigenen Seite eingebunden werden. - Twitter Developers
Auch Twitter hat einen Entwicklerbereich, aus dem sich Follow-Buttons und vieles mehr kostenlos per Quellcode holen lassen. - Twitter Follow Button
Hier findet sich der bekannte Follow-Button. Es lassen sich aber auch komplette Twitter-Zeitleisten in die eigene Website einbinden. - Beitrag hervorheben
Facebook gibt im Klappmenü zum Hervorheben von Beiträgen schon eine Schätzung der potenziellen Zielgruppe und mit welchem Budget welche Reichweite erzielt werden kann. - Werbeanzeige Facebook
Facebook bringt bei Werbeanzeigen für eine Seite schon eine Schätzung, wie viele Fans pro Tag vermutlich dazu kommen werden. - Twitter Werbung
Schade: Twitter legt interessierten Werbepartnern noch einige Steine in den Weg.
Was denn nun – ist Facebook im Büro Produktivitätskiller oder Karriereturbo? Experten warnen vor Pauschalurteilen. „Das hängt vom jeweiligen Arbeitsbereich ab", meint der Social-Media-Berater Klaus Eck. In der Produktion etwa sei ein Facebook-Zugang weniger wichtig, in anderen Unternehmensbereichen womöglich ein nicht verzichtbares Arbeitsmittel. Insgesamt jedoch hält Eck Sperren für riskant, vor allem, weil hoch qualifizierte Mitarbeiter damit abgeschreckt werden könnten. „High Potentials suchen einen Arbeitsplatz, an dem sie sich wohlfühlen, und dazu gehört heute der Facebook-Zugang wie früher die Kaffeeküche." Unternehmen, die hier einen Riegel vorschöben, machten sich als Arbeitgeber unattraktiv, warnt Eck. „Jobeinsteiger haben Alternativen, die arbeiten dann einfach woanders." Tatsächlich sagen mittlerweile 56 Prozent der Uni-Absolventen, dass eine Firma, die Social Media sperrt, für sie als Arbeitgeber nicht in Fage kommt oder dass sie die Verbote einfach umgehen würden. Das ergab eine Umfrage von Cisco unter 2800 Studierenden weltweit.
Bleiben die juristischen Bedenken. Aber ist Facebook im Büro wirklich ein rechtliches Minenfeld? Juristen winken ab. „Insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Rechtsprechung gibt es keine Gründe, die für ein Verbot sprechen", sagt zum Beispiel Nina Diercks, Anwältin aus Hamburg und Expertin für Social-Media-Recht. Für problematisch hält sie allerdings nicht nur Facebook-Sperren, sondern auch den Regelfall in deutschen Betrieben: Der besteht darin, dass es keine einschlägigen Regeln gibt. Der Betrieb duldet einfach nur die Aktivitäten der Angestellten. „Das ist auf den ersten Blick die einfachste Methode, kann aber rechtliche Probleme nach sich ziehen", warnt Diercks.