Intels Pentium 4 Prescott im Detail

Prescott ist eine völlige Neuauflage des Pentium 4. Durch zahlreiche Design- und Fertigungstricks schafft es Intel, das alte P4-Design fit für knapp 4 GHz zu machen. Doch die hohe Taktfrequenz fordert ihren Tribut.

Intels aktuelle Desktop-CPU, der Pentium 4 mit Northwood-Kern, läuft am Anschlag. Seit der Markteinführung im Januar 2002 hat Intel die Taktfrequenz von 2,2 auf 3,4 GHz gesteigert. Mehr will man dem alten Northwood nicht mehr zumuten. Schon bei 3,2 GHz verbraucht die CPU in ihren 130 nm großen Strukturen bis zu 82 Watt. Mehr muss Intel aus dem alten Core nicht mehr herausholen, denn der Nachfolger mit dem Codenamen Prescott und 90-nm-Core steht bereit. Zwei Fertigungsstätten produzieren inzwischen den komplett neu designten Pentium 4, eine dritte in Irland nimmt Mitte 2004 den Betrieb auf. Die Fabs sind in der Lage, den 90-nm-Core auf 300-mm-Wafern zu fertigen. Bei einer Ausbeute von über 500 Prescotts pro Wafer kann Intel so monatlich einige Millionen CPUs herstellen.

Die neue CPU wird seit Anfang Februar ausgeliefert und heißt weiterhin Pentium 4. Ein neuer Name ist auch nicht angebracht, denn sie beruht weitgehend noch auf der NetBurst-Mikroarchitektur, die Intel mit dem ersten Pentium 4 eingeführt hat. Allerdings ist der Fertigungsprozess inzwischen zwei Generationen fortgeschritten, und auch die Core-Designer waren in den letzten dreieinhalb Jahren nicht untätig. Daher soll Prescott bis 4 GHz Taktfrequenz skalieren.

Doch die Marketing-freundliche Drehzahl trägt nur einen Teil zur tatsächlich erreichten Rechenleistung einer CPU bei. Ebenso entscheidend ist die Anzahl der pro Takt abgearbeiteten Instruktionen. Und hier muss der Prescott gegenüber dem Northwood-Core mit einigen Verbesserungen, aber auch gravierenden Rückschritten leben.