Intelligente Systeme lernen Gesten erkennen

Mit Hilfe neuartiger 3D-Kameras entwickeln Neuroinformatiker an der Universität Lübeck innovative Formen der Interaktion zwischen Mensch und Maschine.

Die Arbeiten stehen im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts ARTTS (Action Recognition and Tracking based on Time-of-Flight Sensors). Mit ARTTS sollen Systeme entwickelt werden, die menschliche Gesten und Bewegungen erkennen können. Anwendungen bestehen zum Beispiel in der berührungslosen Steuerung von Computern, in Kommunikationshilfen für Menschen mit Behinderungen oder in biometrischen Verfahren. Dafür nutzt man eine neue Sensortechnologie, die in so genannten 3D-TOF-Kameras verwendet wird (TOF = Time of Flight).

Anders als eine herkömmliche Kamera liefert eine 3D-TOF-Kamera nicht nur Informationen über das Aussehen von Objekten, sondern auch über deren dreidimensionale Form. Die Kamera erfasst die räumliche Gestalt des Objekts mit Hilfe von ausgesendetem Infrarotlicht. Sie misst, wie lange das vom Objekt reflektierte Licht benötigt, um zur Kamera zurückzukehren. Eine der Zielsetzungen des Projekts besteht darin, diese Kamera-Technologie zu verfeinern.

Schwerpunkt der Arbeit in Lübeck wird die Entwicklung von Methoden sein, um Objekte zuverlässig zu verfolgen und geeignete Bildmerkmale zu extrahieren. Außerdem sollen dabei Gesten und Bewegungen des Benutzers erkannt werden. Das Institut für Neuro- und Bioinformatik profitiert dabei von seiner langjährigen Erfahrung in den Bereichen maschinelles Lernen und künstliches Sehen.

Das Projekt ARTTS wird von der Europäischen Kommission im sechsten Rahmenprogramm unter der Strategic Objective „Multimodal Interfaces“ gefördert. Von den insgesamt etwa zwei Millionen Euro erhält das Lübecker Institut 500.000 Euro. (Detlef Scholz)

tecCHANNEL Shop und Preisvergleich

Links zum Thema Applikationen

Angebot

Bookshop

Bücher zum Thema

eBooks (50 % Preisvorteil)

eBooks zum Thema

Software-Shop

Gesamtübersicht