Intel zeigt nächste Xscale-CPU-Generation

Auf dem Developer Forum in Taipeh kündigt Intel am Montag die nächste Xscale-Prozessor-Generation PXA270 an. Die neuen Handy- und PDA-CPUs kommen mit MMX und Taktfrequenzen von bis zu 624 MHz.

Intels XScale-Prozessoren für PDAs, Handys und andere mobile Devices erhalten mit dem Bulverde-Core jetzt einen Nachfolger. Die auf dem Intel Developer Forum in Taipei vorgestellte neue PXA270-Familie soll Multimedia-Anwendungen beschleunigen, mehr Strom sparen sowie die Bildqualität erhöhen. Intel hat zu diesem Zweck die XScale-Architektur um drei wesentliche Erweiterungen aufgestockt: Wireless MMX, Quick Capture und Wireless SpeedStep. Die Taktfrequenz hebt Intel bei den PXA270-Modellen ebenfalls an: Konfigurationen von 312 bis 624 MHz sind erhältlich. Die bisherigen XScale-Prozessoren arbeiten mit maximal 400 MHz Taktfrequenz.

Intels Wireless-MMX-Technologie basiert auf der MMX-Variante der Pentium-Prozessoren. Der Namenszusatz "Wireless" suggeriert den Einsatz in mobilen Geräten. Mit Wireless MMX sollen auf PDAs und Handys Spiele und MPEG4-Videos mit hoher Qualität und Frame-Raten möglich sein. Laut Intel erreicht der XScale-Prozessor mit 624 MHz Taktfrequenz durch Wireless MMX den Performance-Level einer herkömmlichen 775-MHz-CPU. Multimedia-Applikationen in Smartphones sollen mit einer 312-MHz-Wireless-MMX-CPU mit der Geschwindigkeit eines 510-MHz-ARM-Prozessors arbeiten.

Die neuen Xscales stattet Intel mit der ebenfalls neuen Quick Capture getauften Technologie aus. Damit können kamerafähige PDAs oder Handys Bilder mit einer Auflösung von bis zu 2048 x 2048 Bildpunkten aufnehmen. Ein extra Image-Prozesssor ist durch das integrierte Kamera-Interface bei den PXA270-CPUs nicht mehr erforderlich. Quick Capture unterstützt eine Vielzahl von Kamera-Sensoren, wie beispielsweise den Omnivision 9640 oder Phillips UPA1012. Videos in Echtzeit sei durch die Quick-Capture-Technologie zudem mit besserer Qualität als aktuell möglich, so Intel. Beim Enkodieren von Videos gibt Intel 30 fps bei einer Auflösung von 320 x 200 Bildpunkten an. Noch 15 fps sollen bei 640 x 480 möglich sein.

Mit der Wireless-SpeedStep-Technologie erweitert Intel beim PXA270 das vorhandene Dynamic Power Management der XScale-Architektur um drei zusätzliche Stromsparmodi: Deep Idle, Standby und Deep Sleep. Wie bei den mobilen Pentium-Prozessoren wechselt der Bulverde-Core im Betrieb die Taktfrequenz und Core-Spannung je nach CPU-Auslastung. Trotz höherer Performance sollen auf Bulverde basierende XScale-Prozessoren weniger Strom benötigen. Laut Intel spart der PXA270 55 Prozent Energie gegenüber einer Version ohne Wireless SpeedStep.

Intel verspricht als zusätzliche Erweiterungen im PXA270 eine Hardware-Einheit für VPN-Sicherheitsfunktionen und für DRM-Anforderungen (Digital Rights Management) der Musik- und Filmindustrie.

Neben den neuen PXA270-XScale-Prozessoren stellt Intel mit dem 2700G einen Multimedia-Beschleuniger-Chip vor. Der Grafik-Chip ist für die Kombination mit den PXA270-Prozessoren abgestimmt. Mit ihm sollen sich MPEG-4-Videos in VGA-Auflösung bei 30 fps abspielen lassen. MPEG-2-Filme stellt der 2700G bei einer Auflösung von 720 x 480 Bildpunkte ebenfalls mit 30 fps dar. Zudem unterstützt der 2700G einen Dual-Display-Betrieb mit 2D-Auflösungen in SXVGA-Qualität. Damit sollen PDAs beispielsweise Präsentationen auf externen Geräten wiedergeben können. Mit einer 3D-Renderleistung von 944.000 Triangles pro Sekunde empfiehlt sich der 2700G zudem für 3D-Anwendungen.

Intel liefert die PXA270-Familie bereits in geringen Stückzahlen aus. Die Massenproduktion beginnt noch im Laufe des zweiten Quartals 2004. Der PXA270 erscheint in vier Versionen mit unterschiedlichen Flash-Memory-Ausbauten. Jede dieser Ausführungen gibt es mit 312, 416, 520 und 624 MHz, jeweils mit oder ohne Sicherheits-Features.

Der PXA270 mit 312 MHz kostet bei einer Abnahmemenge von 10.000 Stück 32 US-Dollar. Intels 2700G Multimedia Accelerator steht bei gleicher Abnahmemenge mit 17 US-Dollar in der Preisliste. Erste Endgeräte wie PDAs werden laut Intel ebenfalls noch im zweiten Quartal 2004 mit dem neuen XScale-Prozessoren angeboten. (ssp/cvi)

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