Intel wirbt für schnelleres AGP

Intel rührt die Werbetrommel für die Intitiative "beyondAGP4x". Dieses Projekt soll zusammen mit Board- und Grafikherstellern ein neues Interface definieren, das schon 2001 auf den Markt kommen soll. Das Ziel ist eine Bandbreite von mehrere Gigabyte pro Sekunde.

Bereits auf dem letzten "Intel Developer Forum" (IDF) im Februar hatte Intel mit einem "Call to Action" die Entwicklung einer schnelleren Grafikschnittstelle gefordert. Inzwischen steht Intels IDF-Präsentation als PDF-Datei auf der Webseite der beyondagp4x.org bereit.

Darin stellt Intel fest, dass sowohl die Steckverbinder des bestehenden AGP als auch die Protokoll im Prinzip ausreichen seien. Der Schnittstelle fehle jedoch ein isochroner  Übertragungsmodus, beispielsweise für Video-Texturen.

Die Bandbreite der Grafikschnittstelle wird als kritisch angesehen, Intel stellt dazu die Bandbreiten von FSB und Speicherschnittstellen allgemein gegenüber.

Der Grafik fehlt jedoch die Einheitenangabe an der Y-Achse; es dürfte sich wohl um MByte pro Sekunde handeln. Der Sprung der Speicherbandbreite 1999 deutet auf die theoretischen Werte der Rambus-Technologie hin.

Während die Entwicklung neuer Schnittstellen durchaus sinnvoll ist, verschweigt die Intel-Präsentation, dass schon der Übergang von AGP2x zu 4x kaum messbare Vorteile gebracht hat, wie auch AGP-Tests im tecChannel-Labor ergeben haben.

Der schlimmste Flaschenhals für schnelle 3D-Grafik ist und bleibt die Speicherbandbreite auf der Grafikkarte selbst. Selbst DDR-Speicher bringt dort mit seiner theoretisch doppelt so hohen Bandbreite in der Praxis nur zwischen 5 und 20 Prozent mehr Leistung. Rambus-Speicher für Grafikkarten scheidet wegen der exorbitanten Preise derzeit noch aus, und andere Technologien sind auf Jahre hinaus nicht in Sicht.

Wenn also das nach Intels Angaben von allen namhaften Herstellern von 3D-Chips unterstützte "BeyondAGP4x" im ersten Halbjahr 2001 marktreif werden sollte, fehlt noch immer ein schneller Speicher für die Grafikkarten. (nie)