Larrabee-Grafikprozessor

Intel verschiebt Launch des Grafikchips auf unbekannte Zeít

Intel hat überraschend bekanntgegeben, dass es Grafikkarten mit dem bereits angekündigten Grafikchip Larrabee vorerst nicht geben wird. Larrabee setzt auf eine Multi-Core-x86-Technologie und sollte 2010 auf den Markt kommen.

Der Chip selbst und auch die Software-Entwicklung für den Larrabee sind nicht soweit, wie Intel zu diesem Zeitpunkt gehofft hatte. Dies gab Intel-Sprecher Nick Knupffer bekannt. Daher wird der erste Larrabee nicht als eigenständiges Produkt erscheinen, sondern nur als Software-Entwicklungspaket intern und extern verwendet. Intel nahm keine Stellung dazu, ob und welche weitere Versionen des Larrabee eventuell später erscheinen.

Intel hatte seinen Grafikchip bereits im September auf dem Intel Developer Forum 2009 und im November auf dem Intel Developer ForumDFSupercomputer Convention 09 vorgeführt. Dort, so die Vermutung, sei Intel letztlich klargeworden, dass die Leistung des ursprünglich für 2008 geplanten Chips nicht ausreicht, um mit Nvidia und AMD in Konkurrenz zu treten. Auch der Nvidia-Chip Fermi war auf dieser Konferenz zu sehen. Allerdings hatte der bei Intel für den Larrabee zuständige Pat Gelsinger schon im September 2009 den Konzern überraschend verlassen. Damals gab es schon Gerüchte, der Grafikchip sei ein "Fiasko". Wie das Bild zeigt, sah er schon bei der Präsentation eines Larrabee-Wafers nicht besonders glücklich aus.

Für Nvidia-Chef Jen Hsun-Huang dürfte die Bekanntgabe der Einstellung des Larrabee als Grafikchip eine Genugtuung sein, denn er hatte schon immer behauptet, der Larrabee sei nichts als eine Powerpoint-Präsentation, um Nvidia unter Druck zu setzen. Zumindest nachträglich gesehen lag er damit wohl richtig. Der Intel-Grafikchip sollte durch viele x86-kompatible Kerne mit Vektor-Einheit alle Fähigkeiten rein durch Software erhalten. Dies hat nun ganz offiziell nicht so funktioniert, wie von Intel erwartet. (Gamestar/hal)