Intel und VIA einigen sich im Patentstreit

Im Patentstreit um Chipsätze und Bus-Protokolle mit Intel kann VIA einen Teilerfolg verbuchen. Die beiden Unternehmen einigten sich auf eine Erweiterung bestehender Lizenzabkommen. VIA bezahlt, und Intel lässt dafür drei Klagen fallen. Eine weitere bleibt bestehen.

Schon seit einem Jahr streiten sich Intel und VIA vor Gericht über ein Lizenzabkommen von 1998. Intel wirft VIA vor, dieses übertreten zu haben. Die genauen Vorwürfe sind noch immer nicht bekannt - es dürfte aber um die Erweiterung des PC-100-Standards auf PC-133 gehen. Diese Norm stammt von Intel, VIA hat sie für noch schnellere Speichermodule weiterentwickelt.

Zuletzt beantragte Intel sogar ein Importverbot für VIA-Produkte in den USA. Diese massive Maßnahme ist nun vom Tisch: Intel zieht diesen Antrag und die Klagen vor drei Gerichten in den USA, Großbritannien und Singapur zurück. Dafür zahlt VIA eine nicht genannte Summe als Abschlagszahlung sowie in Zukunft weitere Lizenzgebühren an Intel. Mit diesem Abkommen betrachten die Unternehmen den Streit um Chipsätze für Intel-Prozessoren als begraben.

In identisch lautenden Pressemitteilungen stellen beide Unternehmen jedoch fest, dass eine weitere Klage von Intel gegen VIA aufrecht erhalten wird. Es geht dabei im Chipsätze, die nicht für Intel-CPUs entwickelt wurden - also um VIAs moderne Chipsets für AMD-Produkte. Ohne den Chipsatz-Support von VIA mit Techniken wie AGP4x und PC-133 wäre AMDs Athlon nie zu dem Erfolg und der Konkurrenz zu Intels Produkten geworden, die er heute ist.

VIA hat gegenüber tecChannel.de für den morgigen Freitag neue Details zu den Chipsatz-Plänen des Unternehmens versprochen, über die man nun freizügiger sprechen könnte, als bisher. Noch immer ist aber ungeklärt, ob Intel mit den Klagen eine konkurrierende Plattform behindern möchte - was den Prozessor-Primus an VIAs Aktivitäten stört, mag er nicht öffentlich sagen. (nie)