Intel senkt CPU-Preise bis zu 32 Prozent

Intel hat die schon seit Monaten durch die inoffiziellen Roadmaps geisternden Preissenkungen am Sonntag (Ortszeit) bestätigt. Bis auf das 2,4-GHz-Modell werden die schnellsten P4s deutlich billiger, auch Pentium III, Notebook- und Server-CPUs müssen Federn lassen.

Wie bereits berichtet, läutet Intel mit den aktuellen Senkungen eine drastische Preisrunde ein. Unbestätigten Informationen zufolge folgt der nächste Abschlag bereits in sechs Wochen - dann werden die schnellsten Pentium-4-Prozessoren nur noch halb so teuer sein wie bisher.

Intel bereitet sich damit auf die Markteinführung von AMDs neuem Thoroughbred-Kern vor, und nutzt seinen gegenwärtigen Vorteil beim Vergleich Taktfrequenz gegen Model Number voll aus: Die schnellste Intel-CPU mit 2,4 GHz, der AMD derzeit im Zahlenspiel nichts entgegensetzen kann, behält ihren Preis als Luxusartikel. Der Massenmarkt wird von Intel jetzt mit 2 GHz definiert. Kein Wunder - schon der aktuelle Aldi-PC ist mit dieser Taktfrequenz zu haben.

Gerade beim Kauf von 2-GHz-Rechnern sollte man in Zukunft aber genau hinsehen, denn die 20 US-Dollar Preisunterschied der CPUs mit Willamette- (256 KByte L2-Cache) und Northwood-Kern (512 KByte) können sich im Handel durchaus bemerkbar machen. Intel macht den etwas schnelleren Northwood nur durch den Buchstaben "A" in der Produktbezeichnung kenntlich. Im Zweifel sollte man vor dem Kauf ausdrücklich nach der Größe des L2-Cache fragen und sich diese schriftlich bestätigen lassen.

Die folgende Liste gibt Intels offizielle Preise für PC-Hersteller und Wiederverkäufer in 1000er-Stückzahlen an.

Offizielle Intel-Preise für Desktop-CPUs, 14. April 2002

Prozessor

Bisher

14. April

Senkung

P4, 2,4 GHz

562

562

-

2,2 GHz

562

423

- 25%

P4, 2,0A GHz

364

284

- 22%

P4, 2,0 GHz

342

262

- 23%

P4, 1,9 GHz

241

225

- 7%

P4, 1,8 GHz

193

193

-

P4, 1,7 GHz

163

163

-

PIII, 1,2 GHz

241

163

- 32%

PIII, 1,13 GHz

173

153

- 12%

PIII, 1 GHz

143

143

-

Die Celerons fehlen in dieser Tabelle, da sie zum 14. April nicht billiger geworden sind. Dafür spendiert Intel jetzt auch dem Pentium III mit Tualatin-Kern endlich ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis. 1,2 GHz sind 32 Prozent billiger geworden und nun für 163 US-Dollar zu haben, 1,13 GHz gibt es noch 12 Prozent günstiger und für 153 US-Dollar. Wer ein Mainboard hat, das mit Tualatins umgehen kann, kann nun beruhigt aufrüsten.

In der Theorie würde sich dann aber auch gleich die Server-Variante des Tualatin mit 512 KByte L2-Cache empfehlen. Der bei Intel "Pentium-III-S" genannte Prozessor mit 1,4 GHz ist aber mit jetzt 294 US-Dollar teurer als ein P4 mit 2 GHz und damit für den Desktop uninteressant.

Zusammen mit den Dektop-CPUs hat Intel auch die Xeon-Prozessoren mit Pentium-4-Kern (Codename "Foster") für Server und Workstations verbilligt. Ab 1,8 GHz sind sie im Schnitt 20 Prozent günstiger zu haben. Ebenfalls günstiger geworden sind die besonders Strom sparenden Mobilprozessoren (Low Voltage/Ultra Low Voltage genannt). Die mobile Spar-Version des Pentium III kostet nun im Schnitt 22 Prozent weniger, bei den Celereons für denselben Einsatz gewährt Intel im Mittel 23 Prozent Abschlag.

Die ebenfalls für diese Woche erwarteten Preissenkungen bei AMD-CPUs hat der Athlon-Hersteller noch nicht durchgeführt. Sobald die neuen Preise auch offiziell vorliegen, finden Sie dazu eine neue Meldung bei tecCHANNEL. (nie)