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Intel, Nokia und NSN gehen in die WiMax-Offensive

Intel, Nokia und Nokia Siemens Networks (NSN) haben begonnen, ihre jeweiligen WiMax-Produkte auf Interoperabilität zu testen.

WiMax ist eine neue Breitband-Funktechnik, die unter anderem als Hoffnungsträger für schnelle Internet-Zugänge in Regionen gilt, in denen kein Kabel oder DSL verfügbar ist. Nokia hat außerdem angekündigt, Intels kommenden WiMax-Chip (Codename "Baxter Peak") in den WiMax-fähigen Internet-Taschencomputern einzubauen, die es im Rahmen seiner "Nseries" Anfang kommenden Jahres herausbringen will.

Diese Geräte werden zu den ersten Linux-basierenden WiMax-Internet-Geräten am Markt zählen. Auf ihnen werden unter anderem ein Mozilla-Browser, Skype und Rhapsody laufen. Und überhaupt werden es die ersten Nokia-Geräte mit einem Intel-Chip sein. Nokia bezieht den Großteil seines Siliziums von Texas Instruments; weitere Lieferanten sind Broadcom, Infineon und STMicroelectronics. Intel hatte in der Vergangenheit wenig Erfolge im Mobilfunkmarkt und deswegen seine entsprechende Sparte im vergangenen Jahr an Marvell veräußert. Wi-Fi hatte der Chipgigant hingegen mit großem Erfolg vorangetrieben, sodass eine Partnerschaft für WiMax mit Nokia weniger überrascht.

Neben Baxter Peak, den Intel für Notebooks und andere mobile Endgeräte entwickelt, und den Internet-Geräten von Nokia testen die Firmen außerdem nicht näher spezifizierte Netzausrüstung von NSN, in dem Nokia und Siemens ihre Netzsparten zusammengelegt hatten. Die Tests laufen zusammen mit Geräten von "Dutzenden" anderer Anbieter in den Labors des US-Carriers Sprint im US-Bundesstaat Virginia.

Sprint plant, die Vereinigten Staaten mit einem flächendeckenden WiMax-Netz zu versorgen. Das wird allerdings geschätzte drei Milliarden Dollar kosten, und deren Finanzierung erscheint derzeit etwa so gesichert wie die des Transrapids zum Münchner Flughafen. Für den Ausbau der Infrastruktur hat sich Sprint vorsorglich schon einmal der Mitarbeit des Konkurrenten Clearwire versichert. Sprint will zunächst etwa 70 Millionen Kunden abdecken, Clearwire soll weitere 30 Millionen übernehmen. (Computerwoche/hal)