Neue Generation für Highend-Server

Intel kündigt Xeon E7 v2 mit 15 Kernen an

Mit der in Kürze erwarteten Prozessorserie Xeon E7-2800/4800/8800 v2 schraubt Intel die Anzahl der Rechenkerne auf 15 Stück hoch. Entscheidender ist aber der Schritt auf die 22-nm-Technologie und der damit verbundenen höheren Effizienz.

Schon in der ersten Jahreshälfte 2013 kündigte Intel mit dem Xeon E7 v2 "Ivy Bridge-EX" den Nachfolger seiner aktuellen Highend-Server-CPUs an. Ursprünglich sprach Intel von einer Vorstellung im vierten Quartal 2013. Einen Termin für die neuen Serverprozessoren nannte ein Intel-Sprecher zwar noch nicht, aber es sollen bis zu 15 Kerne zum Einsatz kommen, berichtet IDGNS.

Die aktuellen Xeon E7 mit bis zu 10 Kernen basieren auf der inzwischen betagten 32-nm-Westmere-Architektur. Die E7-Serie gibt es in Varianten für Server mit zwei (E7-2800), vier (E7-4800) oder acht Sockeln (E7-8800). Die Xeon E7 unterscheiden sich von der Xeon-E5-Serie durch zusätzliche RAS-Features, der Skalierfähigkeit sowie einen deutlich höheren Speicherausbau von 512 GByte pro CPU. Die Xeon E7 setzen auf die mittlerweile ebenfalls etwas betagte Boxboro-EX-Plattform mit Intel-7500-Chipsatz.

Beim Xeon E7 v2 "Ivy Bridge-EX" wird laut Intel im Vergleich zum (noch aktuellen) Vorgänger die dreifache Kapazität an Arbeitsspeicher möglich ist. Für ein 8-Sockel-System mit acht Xeon E7 v2 gibt Intel bis zu 12 TByte RAM an. Mit dem Xeon E7 v2 Ivy Bridge-EX steht auch die neue Plattform "Brickland" an. Die künftigen Xeons mit der Bezeichnung E7-2800/4800/8800 v2 nehmen dann im notwendigen neuen Sockel R1 Platz - die Boxboro-Plattform mit dem Sockel LGA1567 geht in Rente. Die Brickland-Plattform dürfte dann wieder eine bei den Mehrwege-Xeons übliche Lebensdauer von rund drei Jahren haben. Somit werden darin voraussichtlich auch die noch nicht angekündigten "Haswell-EX" und "Broadwell-EX" Platz nehmen.

Xeon E7 v2 Ivy Bridge-EX: Die Prozessoren für Highend-Server nehmen in einer komplett neue Plattform mit dreifacher RAM-Kapazität Platz.
Xeon E7 v2 Ivy Bridge-EX: Die Prozessoren für Highend-Server nehmen in einer komplett neue Plattform mit dreifacher RAM-Kapazität Platz.
Foto: Intel

Bei der noch aktuellen Xeon-E7-Serie besitzen die Topmodelle 10 Kerne. Inklusive der Hyper-Threading-Technologie kann somit ein Prozessor bis zu 20 Threads gleichzeitig bearbeiten. Die für 2-Sockel-Server ausgelegten Xeon-E5-2600-v2-Modelle können bereits mit bis zu 12 Kernen aufwarten. Beim Xeon E7 v2 "Ivy Bridge-EX" dürfte die Performance durch den Schritt auf 15 Kerne deutlich steigen. Durch die gleichzeitige Reduzierung der Strukturbreite von 32 auf 22 nm wird Intel auch die Taktfrequenz auf einem ähnlichen Niveau halten können, ohne höhere TDP-Werte (maximale theoretische Energieaufnahme) zu spezifizieren. Damit könnten die Xeon E7 v2 einen deutlichen Sprung in der Energieeffizienz hinlegen. Denn neben der höheren Kernanzahl und moderneren Halbleitertechnologie erhält der Ivy Bridge-EX auch Features wie AVX. Software, die diesen Befehlssatz ausnutzt, kann insbesondere bei wissenschaftlichen Berechnungen deutlich mehr Performance erreichen.

Mit dem Xeon E7 v2 wird Intel in Highend-Servern mit vier und acht Prozessoren somit die Leistung weiter nach oben schrauben. Dass allerdings die Anzahl der Kerne alleine nicht entscheidend ist, zeigt der Vergleich von Intels Xeon E5-2600 v2 mit AMDs Opteron 6300. Obwohl der Opteron 16 Kerne verwendet, hat die AMD-CPU gegenüber Intels 12-Kerner in der Performance deutlich das Nachsehen. Somit werden auch beim Xeon E7 v2 die 15 Kerne eine "nette Dreingabe" sein, entscheidender ist aber eine effiziente Mikroarchitektur. Hier hat Intel gegenüber AMD aktuell einen großen Vorsprung. (cvi)