Für lüfterlose Tablets

Intel kündigt Core M Prozessor an

Intel hat mit dem Core M erste mobile CPUs in der neuen 14-nm-Fertigungstechnologie angekündigt. Die Prozessoren mit Codenamen Broadwell-Y sind für Tablets vorgesehen. Durch einen halbierten Energiebedarf soll es erstmals lüfterlose Tablets mit leistungsstarken Core-CPUs geben.

Die aktuellen Mobilprozessoren für Notebooks und Tablets sind die Core-Modelle der 4. Generation. Sie basieren auf der sogenannten Haswell-Technologie und werden im 22-nm-Verfahren gefertigt. In Tablets wie dem Microsoft Surface Pro 3 mit Core i3-4020Y, Core i5-4300U oder Core i7-4650U sind noch Lüfter notwendig.

Erste noch im vierten Quartal 2014 erwartete Tablets mit dem neuen Intel Core M sollen dagegen ohne Lüfter auskommen. Dabei sind Gehäusedicken von unter 7,2 bis 9 mm möglich, wie Intel angibt. Intel schwenkt beim Core M erstmals auf die neue 14-nm-Fertigungstechnologie um. Damit sollen die mit Codenamen Broadwell-Y versehenen Tablet-Prozessoren ihre maximale Energieaufnahme (TDP) mehr als halbiert haben - bei gleichzeitig besserer Performance im Vergleich zum Vorgänger (Haswell-Y). Der Energiebedarf im Leerlauf ist Intel Angaben zufolge 60 Prozent geringer; wieder im Vergleich zu den Core-Prozessoren der 4. Generation.

Um die flachen Tablet-Designs zu ermöglichen, sind die Core-M-Module (CPU plus Chipsatz) auch 30 Prozent dünner und 50 Prozent kleiner. Neben dem geringerem Energie- und Platzbedarf will Intel auch mit mehr Performance punkten. Hierfür erhält die Broadwell-Architektur, die auf dem Vorgänger Haswell basiert, Feinschliff an vielen Ecken. Außerdem gibt es die nächste Generation der integrierten Grafik-Engine. Damit unterstützt der Core M unter anderem 4K- und UHD-Displays.

Die offizielle Vorstellung des Core M für Tablets wird auf der IFA in Berlin vom 5. bis 10. September erwartet. Leistungsstärkere Versionen für Notebooks sollten dann zum Jahreswechsel kommen; wahrscheinlich während der CES in Las Vegas. Neuigkeiten rund um Intels künftige 14-nm-Prozessoren werden auch auf dem Intel Developer Forum vom 9. bis 11. September zu hören sein.

Intel hatte die erstmals in einem 14-Nanometer-Prozess produzierte "Broadwell"-Architektur aufgrund einer anfänglich unerwartet hohen Defektdichte um mehrere Monate verschieben müssen. Die Yields sollen nun erst irgendwann 2015 ungefähr das Niveau des aktuellen 22-nm-Prozesses erreichen. Deswegen kann Intel auch zum "Broadwell"-Start noch kein mit "Haswell" im vergangenen Jahr vergleichbar breites Lineup bieten (damals gab es zum Start gleich 39 verschiedene Chips auf einen Schlag).

Generell sollen die "Broadwell"-CPUs bei gleicher Taktung wie "Haswell" etwa fünf Prozent schneller rechnen; die Vorteile des "Ticks" liegen wie beschrieben in anderen Bereichen. Auf "Broadwell"-Chips für viele gängige Rechnertypen - Einsteiger-Notebooks, schnellere Ultrabooks und Convertibles, Tower, All-in-Ones, Vierkern-Workstations, Gaming-Laptops - müssen wir aber wohl noch bis zu sechs Monate warten. (tc)