Intel Insides: Pat Gelsinger im Interview

Im Exklusiv-Interview nimmt Intel-Vize Pat Gelsinger Stellung zu zahlreichen Pannen und erklärt, warum er Intel immer noch für den Technologieführer hält. Natürlich kommen auch AMD und VIA nicht ungeschoren davon.

Pat Gelsinger ist Intels "Chief Technology Officer" und damit vor allem für Forschung und Entwicklung zuständig. Der unterhaltsame Redner arbeitet seit seinem ersten Universitätsabschluss 1979 für Intel. Währenddessen hatte er Zeit für zwei weitere Abschlüsse: Bachelor of Science mit Magna Cum Laude an der Santa Clara University und Master of Science in Stanford. Er hält sechs Patente zu VLSI-Designs, und wurde mit 32 Jahren zum jüngsten Intel-Vizepräsidenten. Vor seiner Position als CTO war er zuletzt Leiter der Abteilungen für Desktop- und dann Mobil-Prozessoren. Wir treffen Gelsinger während des europäischen IDF in München.

tecCHANNEL: Herr Gelsinger, bei unserem letzten Interview Ende 1999 sagten Sie: "In diesem Jahr sind wir ins Stolpern geraten." Seitdem gab es aber immer wieder Pannen, die Rambus-Strategie ist gescheitert, und man musste letztendlich sogar Prozessoren zurückrufen. Was hat sich also seitdem bei Intel geändert?

Gelsinger: Vor zwei Jahren haben wir begonnen, das Unternehmen auszuweiten. Wir haben uns in die Märkte für Telekommunikation und drahtlose Handhelds gezwängt. Ein und dieselbe Firma war plötzlich statt nur im Computingbereich in drei Bereichen aktiv. Das hat uns natürlich belastet, und in vielen Fällen sogar überlastet. Wir haben dabei in gewisser Weise unseren Fokus verloren, weil wir den als gegeben annahmen. Bei den neuen wie den alten Produkten gab es Probleme und Verzögerungen. Als Unternehmen haben wir dann stark auf "operational excellence" gesetzt.