Intel Insides: Anand Chandrasekher im Interview

"Je weniger Marken, umso besser"

tecChannel: Ein Beispiel?

Chandrasekher: Autos sind ein gutes Beispiel. Heute denkt man doch nicht mehr daran, was passiert, wenn man ein Auto anlässt und fährt. Wenn man aber 40 Jahre zurückdenkt, da musste man sein Auto noch mit einer Kurbel anlassen. Man war sich seiner "Auto-Erfahrung" sehr bewusst - das ist noch gar nicht so lange her. Auch bei Fernsehern ist das so. Noch vor kurzer Zeit musste man ständig an einem Regler drehen, oder eine Antenne neu ausrichten, um den besten Empfang zu bekommen.

tecChannel: Beim US-Farbsystem NTSC ist das zum Teil aber immer noch so...

Chandrasekher: (lacht) Ja, aber selbst da hat dieser Farbregler schon feste Raststufen, es ist also einfacher geworden. Die Technik verschwindet langsam, und dann hat der User auch etwas davon.

tecChannel: Was Sie im Moment aber verschwinden lassen, ist der Pentium III als Desktop-Prozessor. Auf den letzten Roadmaps steht er noch mit bis zu 1,4 GHz....

Chandrasekher: Ja.

tecChannel: ... aber mit mehr ist er nicht mehr vorgesehen. Passt die CPU denn nicht mehr zwischen Celeron und Pentium 4?

Chandrasekher: Das liegt an der Markenbildung und dem Marketing. Je weniger Marken man den Consumern verkaufen muss, umso besser. Es gibt bei uns zwei Marken für den Desktop: Eine für den Lowcost-Bereich, und eine für Performance-PCs. Und deshalb ersetzen wir jetzt auch unsere Performance-Marke, der Pentium 4 löst den Pentium III ab. Der Pentium III wird aber in Wirklichkeit noch viel länger da sein, auch wenn er bei Desktops nicht mehr auftaucht. Unsere Abteilung für embedded-Prozessoren nimmt sich gerade des Pentium III an.