Intel bestätigt: Pentium III ist knapp

Was in der Gerüchteküche seit Wochen brodelt, muss Intel-Vize Gelsinger jetzt selbst auslöffeln: Neben anderen Lieferschwierigkeiten sind vor allem die neuen Pentium III mit Coppermine-Kern äußerst knapp.

Intels Vize-Präsident für Desktop-Produkte, Pat Gelsinger, bestätigte in einem Interview: "Es gab ein Zusammenwirken von Faktoren, das sehr großen Druck auf die gesamte Versorgungskette ausgeübt hat, und damit kämpfen wir jetzt."

Zu Deutsch: Intel kann weit weniger Chips liefern, als der Markt verlangt. Solch deutliche Worte fand der Prozessor-Primus für seine Liefersituation bisher nie. Vor allem die Produktion der neuen mobilen Pentium-III-Prozessoren und der Coppermines für Desktop-Rechner erreicht nicht die benötigten Stückzahlen. Beide Chips werden in einem 0,18-Mikron-Prozess hergestellt, der für Mikroprozessoren noch relativ neu ist.

Von Intel-Mitarbeitern ist auch zu erfahren, dass die gesamte Computerbranche den Bedarf im vierten Quartal 1999 falsch eingeschätzt habe. Wegen des Jahr-2000-Problems war angenommen worden, dass die Umsätze mit neuen Rechnern stark zurückgehen. Nun wird offenbar doch gekauft. Die aktuellen Probleme passen zur Pannenserie, die Intel in diesem Jahr hinter sich hat. Im September konnte Gelsinger im Interview mit tecChannel noch Optimismus verbreiten. Seit dem verzögerte sich die Einführung des 820-Chipsatzes (Camino), andere Chipsätze waren schlecht lieferbar und nun ist auch noch Intels profitabelstes Produkt "short". Der Aktienkurs befindet sich seit September auf Zickzack-Kurs - Intel baut sich gerade sein eigenes Jahr-2000-Problem. (nie)