Infineon: Milliardenverlust & schlechte Aussichten

Der angeschlagene Chiphersteller Infineon hat das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem Minus vor Steuern und Zinsen von 1,02 Milliarden Euro abgeschlossen. Das teilte das Unternehmen am heutigen Dienstag in München mit.

Im Vorjahr hatte Infineon noch einen Gewinn von 1,67 Milliarden Euro erzielt. Der Umsatz sank im gesamten Geschäftsjahr um 22 Prozent auf 5,67 Milliarden Euro. Allein im vierten Quartal betrug der Verlust vor Steuern und Zinsen 882 Millionen Euro. Der Grund: die anhaltende Preisflaute auf dem Markt für Speicherchips. Im Vorquartal musste Infineon "nur" einen Verlust von 598 Millionen Euro verbuchen. Um die Krise zu überstehen, hatte das Unternehmen 5000 Stellen gestrichen (wir berichteten).

Doch auch für die nächste Zeit sieht Infineon kein Licht am Ende des Tunnels. In der Mitteilung des Geschäftsergebnisses heißt es: "Im Umfeld der angespannten Situation im Halbleitermarkt erwartet Infineon Verluste, solange die Preise für Speicherprodukte auf dem aktuellen niedrigen Niveau bleiben und ungünstige Marktbedingungen die anderen Bereiche beeinträchtigen." Die Marktentwicklung bleibe auch in den kommenden sechs Monaten unsicher, so Infineon. Wegen der Konjunkturflaute und der politisch unsicheren Lage werde sich der starke Wettbewerb noch verschärfen. (jma)