Infineon: Elektronische Ausweise für Hongkong

Infineon liefert den Mikrocontrollerchip für die neuen elektronischen Ausweise, die ab Juli 2003 an die Bürger von Hongkong ausgegeben werden. Das teilte das Unternehmen am heutigen Montag während der Presseveranstaltung "Sicherheitssysteme heute und morgen" in München mit.

Die "Smart Identity Card System" (SMARTICS) genannte Chipkarte ersetzt laut Infineon die bislang verwendeten Personalausweise mit Foto. Neben Ausweisnummer, Namen und Geburtsdatum soll der Chip auch die charakteristischen Daumenabdrücke (Lage der Linienenden und -verzweigungen) des Besitzers enthalten. Dadurch sei eine Echtheitsüberprüfung möglich, nicht aber eine Rekonstruktion der ursprünglichen Daumenabdrücke, teilte Infineon mit. Der elektronische Pass lasse sich auch als Führerschein oder Bibliotheksausweis nutzen.

Ab Juli 2003 wird Hongkong zunächst 1,2 Millionen SMARTICS an seine Bürger verteilen; sukzessive erhalten dann auch die restlichen 5,6 Millionen Einwohner der ehemaligen britischen Kronkolonie den elektronischen Ausweis. Er ist Pflicht für alle Bürger, die älter als elf Jahre sind.

Der Auftrag habe ein Gesamtvolumen in zweistelliger Millionen-Euro-Höhe, sagte Hermann Eul, Leiter des Geschäftsbereichs Sicherheits- & Chipkarten-ICs. Er rechnet in diesem und in den nächsten Jahren mit einem Wachstum des Marktes für solche Identifikationslösungen von 50 Prozent. Weltweit halte Infineon derzeit beim Umsatz in diesem Segment einen Marktanteil von 38 Prozent, so Eul. Nach Stückzahlen liegt der Anteil des Unternehmens bei Chipkarten-ICs sogar bei 51 Prozent (wir berichteten). (jma)