Infineon CEO sagt sinkende DRAM-Preise voraus

Infineon Geschäftsführer Ulrich Schuhmacher geht davon aus, dass die DRAM-Preise bis Mitte diesen Jahres deutlich zurückgehen. Er hält Preissenkungen um bis zu 40 Prozent für möglich.

Derzeit kostet ein 64-MBit-DRAM-Modul zwischen acht und zehn US-Dollar. Schuhmacher hält im zweiten Quartal 2000 Preise um sechs Dollar für denkbar. Zum Vergleich: Nach dem schweren Erdbeben in Taiwan im Herbst letzten Jahres kletterten die Preise im Spot-Markt von vier auf über 20 US-Dollar für ein 64-MBit-Modul.

Doch nicht nur das Erdbeben war und ist an den hohen Preisen schuld. Nach dem Beben hielten viele Hersteller Speicherchips zurück, um höhere Preise verlangen zu können. Auch die Umstellung vieler DRAM-Hersteller auf die 0,18-Mikron-Technologie bereitete Probleme, so dass eine Volumenproduktion zunächst nicht möglich war. Schließlich verlagerten die großen Speicherhersteller Micron und Samsung einen nicht unerheblichen Teil ihrer Produktionskapazitäten auf Rambus-Speicher, so dass eine zusätzliche Verknappung an Standard-Modulen eingetreten ist. Rambus-Speicher ist jedoch wegen des Desasters mit Intels 820er-Chipsatz (Camino) und bis zu fünf mal höheren Preise gegenüber PC100-SDRAM kaum zu verkaufen. Gründe für die zu erwartenden Preissenkungen seien nun stabil laufende Produktionen, der Umstieg vieler DRAM-Hersteller auf 256-MBit-Bausteine - die höhere Ausbeuten garantieren - sowie eine dem Markt angepasste Produktion der verschiedenen Speichertypen. Die Siemens Tochter Infineon deckt laut Schumacher rund 10 Prozent des Marktes bei den 64-MBit-Modulen ab. Beim neuen 256-MBit-Speicher sein man mit 40 Prozent sogar Marktführer. Rambus-Speicher wird Infineon produzieren, doch die Massenproduktion soll erst beginnen, wenn der Markt dies erfordert. (fkh)

Rambus noch weit entfernt vom Massenmarkt