Ab 2020 droht das Aus für den klassischen Mobilfunk GSM und UMTS

Industrie 4.0: Milliardenfalle Mobilfunk

IoT-Devices entwickeln

...oder Landwirtschaft. Es gibt kaum eine Maschine, die nicht per Mobilfunk mit dem Netz kommuniziert.
...oder Landwirtschaft. Es gibt kaum eine Maschine, die nicht per Mobilfunk mit dem Netz kommuniziert.
Foto: Stefan von Gagern

Im Zuge des Industrie-4.0- und IoT-Booms ergibt sich nun für Gerätehersteller jeglicher Art ein Dilemma: Sie stehen Hatton zufolge vor der Frage, welche Mobilfunktechnologie sie für ihre IoT-Lösung verwenden sollen. Eine, wenn auch unbequeme Antwort hat Hatton gleich parat: "Es gibt eine sehr einfache Lösung. Man baut alle verfügbaren Mobilfunktechniken in ein Device. Allerdings würde dies bei vielen Produkten die Materialkosten deutlich hoch treiben. Um dies zu vermeiden gibt es nur eine Lösung: Jeder Hersteller, der in den nächsten IoT-Lösungen auf den Markt bringen will, muss genau evaluieren, welche Technologie in welchem Land wie lange verfügbar ist." Notfalls könne dies auch dazu führen, dass ein Hersteller verschiedene Lösungen offerieren muss, um der länderweise unterschiedlichen Technikverfügbarkeit gerecht zu werden.

Auf die von Hatton geschilderte Situation hat man beispielsweise bei Sierra Wireless mit der Einführung des CF3-Standards reagiert. Dieser umfasst einen einheitlichen Footprint für 2G/3G/4G, ein einheitliches Software-Framework sowie das Open Hardware mangOH Board zum Prototyping von Lösungen. "Per Snap-in Socket kann der Anwender dann sogar Module auf dem Board einfach auswechseln", erklärt Sierra-Manager Dressler, "dazu muss er aber beim Software-Design die verschiedenen Technologien berücksichtigen."

Matton rechnet damit, dass auch in Europa in den nächsten Jahren eine Entscheidung darüber gefällt wird, wie es in Sachen 2G und 3G weitergeht. Allerdings ist Matton überzeugt davon, dass es ab 2020 in den entwickelten Märkten zunehmend schwieriger wird die Verfügbarkeit von 2G- und 3G-Netzen zu garantieren. Ab 2025 sei es dann geradezu unmöglich.