Indische Chipfabrik: Intel reißt der Geduldsfaden

Indien bleibt auf der Prioritätenliste

Konkret geht es bei den Regelungen unter anderem um die Subventions- und Steuerbedingungen. Marktbeobachter kritisieren indes die bürokratischen Rahmenbedingungen zur Ansiedlung von Hightech-Unternehmen, sodass Intels Planstop für Indien kein gutes Licht auf den Investitionsstandort wirft und künftig auch andere Konzerne in ihren Überlegungen beeinflussen könnte. "Es sollte nicht vergessen werden, dass man für den Betrieb einer solchen Fabrik eine umfassende Infrastrukturversorgung benötigt, die in Indien noch Nachholbedarf aufweist", unterstreicht Hollfelder gegenüber pressetext.

Chipfabriken, deren Bau zwischen drei und vier Mrd. Dollar hohe Investitionskosten verschlingen, erhalten in vielen anderen Ländern hohe Fördermittel und Steuerfreiheiten. Eigenen Angaben zufolge strebt der Chipgigant nun an, seine Pläne in China und Vietnam weiterverfolgen zu wollen. Trotz alledem bleibe Indien - falls Kapazitätsprobleme an den bestehenden Produktionsstandorten aufkommen sollten - jedoch nach wie vor "ganz oben auf der Prioritätenliste", meint Barrett. Das derzeit boomende Land, indem namhafte Hersteller wie Nokia, Dell oder SAP lukrative Absatzmärkte sehen, versucht derzeit neben dem Software-Service- und Dienstleistungsgeschäft auch die Hardwarebranche zu forcieren. (pte/mje)