Neue Top-Level-Domains könnten Situation verschärfen

Illegale Registrierungen von Domains explodieren

Teurer Schutz

Zum Schutz vor Cybersquatting wird Markenrechteinhabern häufig dazu geraten, entsprechende Domains unter diversen Top-Level-Domains zu registrieren. Bei einem deutlichen Anstieg der Zahl an TLDs würde dieser Zugang aufgrund der jährlichen Kosten einer Domain-Registrierung allerdings einen hohen Kostenfaktor bedeuten. "Bei 500 TLDs mit im Schnitt 20 Euro pro Jahr ergäbe sich eine nennenswerte Summe", meint Richard Wein, Geschäftsführer der österreichischen Registrierungsstelle nic.at im Gespräch mit pressetext. Expertenschätzungen, wie viele neue TLDs in den nächsten Jahren kommen, liegen bis zu einem Faktor zehn höher. Außerdem betont Wein, dass speziell große Unternehmen oft viele Markennamen zu schützen hätten.

Die UDRP ist insbesondere für generische TLDs wie .com, .org oder .mobi anwendbar und aus diesem Bereich kamen 2007 auch die meisten Fälle. Von insgesamt 3.549 umstrittenen Domain-Namen fielen 93 Prozent unter gTLDs, davon wiederum betrafen fast drei Viertel .com-Domains. Von den über 200 Länderzonen (ccTLDs) im Internet fallen dagegen nur 51 in die Zuständigkeit des WIPO-Centers, darunter allerdings einige große europäische ccTLDs wie .fr, .es und .pl sowie die Schweizer Domain .ch. Der Anteil dieser ccTLDs an den Beschwerden ist zwar mit insgesamt sieben Prozent noch gering, im Laufe der Jahre aber gestiegen. (pte/mzu)