Beste GPU-Unterstützung laut Microsoft

IE9 - Bis zu fünf mal schneller als die Konkurrenz

Im Vorfeld des für Mittwoch geplanten Erscheinens der Betaversion von Microsofts Internet Explorer 9 (IE9) rührt man in Redmond schon kräftig die Werbetrommel. So behauptete das Entwicklerteam in seinem Blog, dass einzig der Internet Explorer 9 allumfassende Hardwarebeschleunigung biete.

Konkurrenzprogramme wie Mozilla Firefox oder Google Chrome, die ebenfalls über GPU-Beschleunigung für den Browser verfügen, sollen den IE9-Entwicklern zufolge 20 bis 500 Prozent mehr CPU-Zeit brauchen als der neue Microsoft-Browser, wenn es um die Darstellung eines einzelnen Frames geht.

Den Entwicklern des Internet Explorer 9 zufolge vermag nur der neue Microsoft-Browser, ausnahmslos alle Inhalte einer Website über die DirectX-APIs von Windows zu beschleunigen. Demnach greift Microsofts neuer Software die GPU bei der Darstellung von Text, Bildern, Hintergründen, HTML5-Videos, kurzum bei allen Inhalten einer Homepage, unter die Arme. Konkurrenzprogramme sollen die Hardwarebeschleunigung nur in gewissen Bereichen nutzen.

Laut Ted Johnson, leitender Programm-Manager für Web-Grafik bei Microsoft, kann vollständige Hardwarebeschleunigung nur in drei Schritten erreicht werden. Über das Content Rendering üblicher HTML-Elemente, über den Seitenaufbau bei grafikintensiven Szenarios und über den anschließenden Aufbau der Website auf dem Bildschirm.

Andere Browser böten dem Microsoft-Mitarbeiter zufolge nur Teile dieser dreistufigen Hardwarebeschleunigung - alle drei Schritte arbeitet nur der Internet Explorer ab. Zudem ist der Internet Explorer auch im Vorteil, weil er nur die Windows-Plattform bedient und andere Browser ihre Plattform-Unabhängigkeit durch Einbußen bei der Performance erkaufen müssen, meint Johnson.

In wie weit die Microsoft-Behauptungen stimmen, der IE9 sei der schnellste Browser bei hardwarebeschleunigten Inhalten, muss freilich erst der Vergleich mit der Konkurrenz zeigen. Dass auch Google und Mozilla auf Hardwarebeschleunigung im Browser setzen, ist seit längerer Zeit bekannt und Geschwindigkeitsunterschiede treten bislang je nach Benchmark zum Vorteil unterschiedlicher Browser auf.

Zudem spricht die Konkurrenz Microsoft schon jetzt das Hardwarebeschleunigung-Alleinstellungsmerkmal ab. "Sie liegen falsch. Firefox 4 bietet alle drei Level der Hardware-Beschleunigung, die Microsoft beschreibt", meldete sich etwa bereits der Blog MozillaZine zu Wort. Ob die Microsoft-Behauptungen nur dem Marketing dienen oder der Internet Explorer 9 einen echten Vorteil gegenüber der Konkurrenz bringt, wird die am Mittwoch erscheinende Beta zeigen. Und auch dann können sich die Browser-Machtverhältnisse auf dem Weg zur fertigen Version noch verschieben. Eines ist allerdings schon jetzt offensichtlich: Die Marketing-Schlacht rund um die nächste Browser-Generation hat begonnen. (pte/hal)