IDF: Technologien gegen die IT-Krise

Zur Eröffnung des ersten Intel Developer Forum in München umrissen Pat Gelsinger und Sean Maloney Intels Vorschläge für "Post Recessionary Technologies". Sobald die IT-Industrie sich erholt, will Intel passende Produkte liefern.

Im Zentrum der Keynotes von Chief Technology Officer Pat Gelsinger und Netzwerk-Chef Sean Maloney standen Kommunikations-Technologien. Die europäische Ausgabe des IDF ist anders als die Chip-Rundumschläge der US-IDFs Intels zentraler Netzwerk-Gipfel.

Laut Sean Maloney ist die gegenwärtige Krise der IT-Branche Teil eines normalen Zyklus. Diesen hätte die Industrie seit Anfang der Neunziger Jahre schon zwei Mal durchlaufen, und spätestens im nächsten Jahr soll es wieder bergauf gehen - natürlich mit von Intel bevorzugten Technologien. Als Beispiel führte Maloney für die Entwickler Ethernet-Verbindungen mit 10 Gigabit (10GBE) an: "Wenn Sie jetzt nicht damit angefangen haben, 10 Gigabit auf Motherboards zu integrieren, sind sie wahrscheinlich zu spät dran."

Maloney zeigte dazu kurz Intels ersten MAC (Media Access Controller) in einem Chip für 10GBE auf einer PCI-Steckkarte. Passende Module für Telco-Server sind ebenfalls bereits fertig. Bei 10GBE ist laut Maloney mit Kupferkabeln endgültig Schluss: Alles was über eine Backplane im Server-Rack hinaus geht, muss optisch verkabelt werden. Damit das auch mit den bereits bestehenden Netzwerken klappt, arbeitet Intel an Lösungen mit "tunable lasers", die ihre Wellenlänge anpassen können.

Das ist Teil von Intels Strategie, wo immer möglich auf Standards zu setzen - zumindest im Netzwerkbereich. So hat man neben den auf dem IDF angekündigten 801.11a-Produkten für WLANs auch schon ein "Dualband"-Modul in Entwicklung: Es soll 801.11a und b vereinen. Maloney konnte bereits einen Prototypen in die Kamera halten, zeigte das Modul aber nicht im Betrieb.

Als einen Antriebsmotor für die Verbreitung von WLANs sieht Intel öffentliche Hotspots, ein völlig ungelöstes Problem ist laut Maloney hier aber noch die Abrechnung. Alles was nicht ebenso einfach und transparent wie eine Telefonrechnung funktioniere, sei nicht zu verkaufen, meinte der Intel-Vize.

Bei der technischen Umsetzung solcher öffentlichen Netze geht Intel auf dem IDF mit gutem Beispiel voran und offeriert gleich mehrere WLANs, darunter auch mit 801.11a. Die passenden Karten verleiht Intel, sie kommen ja eben erst in den Handel.

Wenig Raum räumten die Redner Bluetooth ein. Nach zehn Jahren "findet es jetzt endlich statt" meinte Maloney. Als Basis für PANs sei es aber nach wie vor die erste Wahl. Vom PAN über das (W)LAN bis hin zum WAN mit 3G-Technologien (UMTS nannte Intel diesmal explizit) will Intel passende Chips anbieten - beziehungsweise sie jetzt schon verkaufen, damit Intels Kunden ihren Abnehmern bei besserer Wirtschaftslage zügig Endprodukte liefern können.

Mehr zu 10GBE finden Sie in unserem Beitrag 10-Gigabit-Ethernet , Details zu WLANS im Artikel 802.11: Standard für drahtlose Netze und in unserer Netzwerk-Rubrik. (nie)