IDF: Erste Leistungsdaten von Itanium-Systemen

Auf dem Intel Developer Forum hat Intel erste Leistungsdaten zum 64-Bit-Chip Itanium (Codename Merced) vorgelegt. Um unabhängige Benchmarks handelt es sich dabei nicht, statt dessen vergleicht Intel die Zahlen eines Prototypen mit der hochgerechneten Leistung des Serienprodukts.

Was hinter den Schwierigkeiten des Itanium wirklich steckt, werden erst Hintergrundgespräche auf dem IDF klären. In einer Intel-Präsentation sind jedoch erstmals Performance-Angaben zum Itanium zu finden. Die Fußnoten geben an, dass es sich dabei um einen Prototypen mit 667 MHz handelt - der anscheinend problematische L3-Cache des Itanium war hier jedoch abgeschaltet.

Der Prototyp jedenfalls soll zwei HDTV-Streams (digitales Fernsehen mit 1920 mal 1080 Pixeln) bei 48 Bildern pro Sekunde mischen können - das wäre beispielsweise für Video-Server wichtig.

Für das endgültige Produkt mit 800 MHz und 4 MByte L3-Cache will Intel mehr als 58 Bilder pro Sekunde erreichen. Das verspricht Reserven für das Mischen von sogar drei Streams mit einer CPU.

Ein anderer Test betrifft das Entschlüsseln von RSA-Keys mit 1024 Bit Länge. Während ein UltraSPARC III nach Intel-Schätzung (!) nur 128 Schlüssel pro Sekunde decoden kann, schneidet ein Itanium-Muster natürlich wesentlich besser ab. Intel gibt für einen Prototypen mit 733 MHz und 2 MByte L3-Cache 1200 Schlüssel pro Sekunde an, für den endgültigen Itanium mit 800 MHz und 4 MByte L3-Cache werden über 1250 Schlüssel pro Sekunde versprochen.

Bei diesen merkwürdigen Angaben darf nicht vergessen werden, dass der Itanium als erster 64-Bit-Chip von Intel (IA-64) eine komplett neue Plattform samt neu entwickelter Software erfordert. Der direkte Vergleich fällt also schwer.

Es zeichnet sich aber jetzt schon ab, dass Intel die Integration eines L3-Cache mit 4 MByte in die Cartridge des Itanium schwerer fällt als erwartet. Daher ist nach unbestätigten Informationen für den zweiten IA-64-Chip McKinley auch ein L3-Cache auf dem Die geplant. (nie)