IDF: DDR-Chipsatz für Desktops frühestens 2002

Intel hält weiterhin an der Strategie "DDR für Server, Rambus für den Desktop" fest. Frühestens Mitte nächsten Jahres wird der erste Pentium-4-DDR-Chipsatz kommen, der unter dem Codenamen Brookdale entwickelt wird.

Pete MacWilliams, Intel Fellow der Desktop Products Group, erläuterte auf dem IDF die Speicherstrategie des nächsten Jahres. Der Pentium 4 ermöglicht Datentransferraten von 3,2 GByte/s und passt demnach bestens zu einem Dual-Channel-Chipsatz für Rambus-Speicher, der die gleiche Datentransferrate bewältigen kann. Beim Pentium 4 steht dafür der i850-Chipsatz zur Verfügung.

Dennoch benötigt man für den geplanten Ramp Up des Pentium 4 auch eine preiswertere Speicheralternative für den Massenmarkt. Hierfür soll der kommende Brookdale-Chipsatz herhalten, der vorerst nur PC-133-SDRAM mit einer Datentransferrate von 1 GByte/s unterstützt. Diese auf Low-Price (zu deutsch: langsam) optimierten Systeme wird es ab Jahresmitte geben, sie sollen im Gesamtjahr einen Marktanteil von 30 Prozent erreichen.

Für preis-/leistungsoptimierte Desktop-Systeme stellt DDR-Speicher laut MacWilliams im ersten Halbjahr 2002 eine Möglichkeit dar. Dann soll nämlich auch ein neuer Rambus-Chipsatz für den Pentium 4 kommen, der die preiswerteren 4i-Speicher unterstützt.

Für Server präsentiert sich die Speicherstrategie von Intel gänzlich anders. Bei Serverboards spielen die 200 für DDR-Speicher benötigten Leitungen nur eine untergeordnete Rolle: Platz ist genügend vorhanden, der Kostenfaktor dafür zu vernachlässigen. Entscheidend ist bei Servern zum einen der Speicherdurchsatz, der bei zwei unabhängigen DDR-200-Kanälen ebenfalls 3,2 GByte beträgt. Dafür ist noch nicht einmal DDR-266-Speicher nötig.

Zum anderen ist der maximal mögliche Speicherausbau wichtig. Deshalb setzt Intel bei Servern auf registered DDR-200-Speicher. Dieser besitzt im Gegensatz zum unbuffered Speicher extra Leitungstreiber, so dass pro Speichermodul sehr viele Chips eingesetzt werden können.

Laut McWilliams gibt es auch bei DDR-Speicher ähnliche Hürden wie bei RDRAM zu überwinden. Der Spannungspegel der Signalleitungen ist eng definiert, eine stabile Spannungsversorgung bereitet Probleme, der Worst-Case kann nicht vorhergesagt, sondern nur ausprobiert werden. Für die Server-Chipsätze mit registered DDR-Speicher scheint man die Probleme inzwischen im Griff zu haben, bei den Desktop-Chipsets fängt man gerade erst an.

Die Auslieferung findet auf jeden Fall erst statt, wenn keine Probleme mehr auftauchen. Denn so ein Fiasko wie mit den ersten Rambus-Systemen kann sich Intel nicht noch einmal leisten.

Informationen zur DDR-SDRAM-Technologie finden Sie im Report DDR-SDRAM - Rambus-Killer? und in der Rubrik Hardware/Speichertechnik. Einen Test des Pentium 4 lesen Sie hier. Im Kanal Hardware/Mainboards finden Sie unter anderem einen Test der ersten Mainboards mit DDR-Chipsatz für den Socket A (AMD Athlon und Duron). (ala)