High Performance Computing mit bis zu 80 Cores

IDF 2009: SGI stellt Personal Supercomputer Octane III vor

SGI präsentiert auf dem Intel Developer Forum seinen Personal Supercomputer Octane III. Das Modell unterstützt bis zu 80 CPU-Cores sowie ein TByte RAM und soll einen nahezu geräuschlosen Betrieb ermöglichen.

Das High Performance Computing (HPC) setzt an, mit kompakten Superrechnern den Office-Alltag zu erobern. Erst im Juli hatte auch der HPC-Spezialist Cray einen Desktop-Supercomputer auf den Markt gebracht. "Unsere Kunden haben Produkte für Office-Umgebungen verlangt, die viele Rechenkerne unterstützen, einfach zu nutzen und flüsterleise sind", sagt Mark J. Barrenecha, Präsident und CEO bei SGI. Der Octane III soll genau das bieten und setzt dabei auf verschiedene Konfigurationen für unterschiedliche Anforderungen. Möglich sind etwa 19 Knoten mit Quad-Core-Prozessoren vom Typ Xeon 3400, aber auch 19 Knoten mit Dual-Core-Atoms oder ein System, das vor allem auf leistungsfähige Grafikkarten oder General Purpose GPUs setzt. Jedenfalls ist das Produkt dazu gedacht, die Lücke zwischen klassischen Desktop-Systemen und Rechenzentren zu schließen. "IDC-Untersuchungen haben einen steigenden Bedarf an hochperformanten Deskside-Supercomputern ermittelt", bestätigt Earl Joseph, HPC Program Vice President beim Marktforscher IDC. Im Magazin Wired wurde auf Basis von IDC-Zahlen ein jährliches Wachstum um 20 Prozent im Zeitraum 2003 bis 2008 kolportiert.

Octane III wird SGI zufolge als werksgetestete, vorintegrierte Plattform mit breiter HPC-Anwendungsunterstützung geliefert. Darauf sollen komplexe Applikationen aus wissenschaftlichen Bereichen wie der Strömungsdynamik oder der Quantenmechanik ebenso laufen wie Anwendungen aus den Gebieten Datenanalyse, Visualisierung oder CAD. Die Basiskonfiguration des SGI-Angebots kommt dabei auf knapp 8.000 Dollar, womit die Minimalvariante des im Juli vorgestellten Cray CX1-LC um etwa ein Drittel unterboten wird. Allerdings zeichnet SGI für seinen Personal Supercomputer keinen derart klaren Upgrade-Pfad zu einem noch leistungsfähigeren System, wie es Cray getan hat.

SGI war ursprünglich das Kürzel für Silicon Graphics, Inc., einem Pionier in Sachen aufwendiger Grafik. Dieser hat SGI aber auch zu einer Traditionsmarke im HPC-Bereich gemacht. Von Juni 1995 bis Juni 1996 konnte der Hersteller den größten Systemanteil an der Top500-Liste der rechenstärksten Supercomputer verbuchen, wofür vor allem Mittelklasse-HPC-Systeme verantwortlich waren. Ende der 1990er war SGI zeitweilig sogar Eigentümer von Cray. Im neuen Jahrtausend folgte jedoch der Niedergang und im April 2009 musste Silicon Graphics, Inc. die Insolvenz anmelden. Im Mai erfolgte die Übernahme durch den Server- und Storageanbieter Rackable Systems, der seither als Silicon Graphics International firmiert. (pte/hal)