IDC: IT-Services weit unter Erwartungen

Der Markt für IT-Dienstleistungen sieht sich dieses Jahr vor wesentlich größere Probleme gestellt als erwartet, wie eine Studie von IDC zeigt. 2002 wird das Wachstum statt bei ursprünglich prognostizierten 10,6 nur bei 6,7 Prozent liegen - eine Korrektur nach unten um fast 40 Prozent.

Zwei unerwartete Faktoren hätten das Wachstum beschnitten, erklärt Ned May, Programmmanager des IDC Worldwide Services Research. "Zum einen hatten wir erwartet, die Unternehmensausgaben würden sich im ersten Halbjahr stabilisieren. Tatsächlich schrumpfte das Dienstleistungsbudget jedoch weiter. Zum anderen lässt die für Mitte 2002 erwartete Entspannung der Situation weiter auf sich warten."

Besonders schwer betroffen sind laut IDC alle projektorientierten Branchen wie Systemintegration, Consulting und Software-Entwicklung. Hier lägen die tatsächlichen Ausgaben der Unternehmen fast um die Hälfte unter den Erwartungen. Mit einer Erholung sei nicht vor Jahresende zu rechnen, meint May. Erst im Frühjahr 2003 werde die Nachfrage wieder ein normales Niveau erreichen.

Insgesamt betrachtet IDC die Erholung jedoch nicht als aufgehoben, sondern nur als aufgeschoben. Bis 2006 soll der IT-Services-Markt den aktuellen Prognosen zufolge einen Umfang von 572 Milliarden US-Dollar erreichen, das jährliche Wachstum veranschlagen die Marktforscher weiterhin auf 10,6 Prozent. Als Motoren der Entwicklung fungieren dabei Outsourcing und Application Service Providing, die allein dieses Jahr um 14,5 Prozent mehr umsetzen werden. (jlu)