IDC: Dem schlimmsten IT-Jahr folgen bessere

Die Marktforscher von IDC sind zum Ergebnis gekommen, dass 2002 mit einem Minus-Wachstum von 2,3 Prozent das bislang schlimmste Jahr für die IT-Industrie war. 2003 soll ein Wachstum von 5 Prozent folgen, erwartet IDC.

Die erfolgsverwöhnte IT-Branche mit Wachstumsraten von jährlich 12 Prozent über die vergangenen 20 Jahre dürfe in Anbetracht dieser Aussichten aber nur bedingt aufatmen. Das bescheidene Wachstum betreffe nicht alle Bereiche gleich und sei auf der Basis von teils horrenden Umsatzeinbrüchen in 2002 zu bewerten.

So erwartet IDC etwa für den Storage-Markt erst im Jahr 2006 eine Erholung von einem Einbruch im Größenbereich von 10 Prozent im laufenden Jahr 2002. Auch die Nachfrage nach Software bleibe - nach dem Allzeittief im Jahr 2002 - eher "weich". Bei den Hardware-Herstellern drohen laut IDC dagegen harte Preiskämpfe die Umsätze zu schmälern. Die Netzwerksparte hat nach den Erhebungen der Marktforscher 7,6 Prozent verloren. Die sinkende Nachfrage der Telekommunikationsanbieter sei maßgeblich dafür verantwortlich. Der in den vergangenen Jahren boomende Service-Markt, der inzwischen fast ein Drittel der weltweiten IT-Umsätze ausmache, ist laut IDC 2002 ebenfalls auf ein Dreijahrestief gefallen. Im nächsten Jahr werde der Service-Bereich vorerst mit kleineren Projekten leben müssen. Danach soll ein stärkeres Wachstum folgen, das gegen Ende des Jahrzehnts schwächer werde.

Als unberechenbare Wachstumsbremse hat IDC die politische Lage ausgemacht und nennt den drohenden Krieg mit dem Irak an erster Stelle. Erstmals gibt IDC deshalb eine alternative Wachstumsprognose ab, sollte ein Krieg oder auch - wie nach den Bilanzskandalen in den USA - ein Börsencrash eintreten. Die alternative Prognose geht von einem Wachstum von 2 Prozent für 2003 aus.

Unter "normalen" Bedingungen verteilt sich das Wachstum für IDC wie folgt: USA plus 4,4 Prozent, Europa 5,4 Prozent, Japan liegt mit den USA gleich, Lateinamerika könnte 8,7 Prozent zulegen. (uba)