IBMs neue Server greifen Sun an

Mit einem neuen "Colt"-Modell der eServer "pSeries" tritt IBM verstärkt gegen Suns Sunfire 280R" ("Littleneck") an. Der pServer 610 verfügt in der neuen Konfiguration über einen integrierten RAID-5-Platten-Controller und soll weniger Abwärme produzieren als das Konkurrenzmodell von Sun. Außerdem sei er erheblich billiger - hier hatten die Marketing-Strategen allerdings eine eigenartige Rechnung vollzogen.

Zunächst zur Hardware: Der neue IBM-Server lässt sich mit zwei Power3-CPUs bestücken - wahlweise mit 375 Taktfrequenz und 4 MByte Level-2-Cache oder 450 MHz und 8 MByte L2-Cache. Die Rackmount-Version belegt fünf Höheneinheiten, eine Tower-Ausführung ist ebenfalls zu haben. Den Hauptspeicher kann man mit maximal 8 GByte bestücken, zwei 10/100-Ethernet-Anschlüsse sind an Bord. Für Erweiterungen stehen fünf PCI-Slots zur Verfügung, bei Verwendung von 36-GByte-Platten fasst die Maschine maximal 291 GByte internen Massenspeicher. Dies berichtet die Computerwoche.

Suns Littleneck ist mit einem oder zwei Ultrasparc-IIIs ausgestattet und kann ebenfalls bis zu 8 GByte Hauptspeicher aufnehmen. Der Server ist vier Höheneinheiten hoch. Allerdings besitzt er nur vier PCI-Steckplätze und zwei Festplattenschächte, was die interne Plattenkapazität (ebenfalls mit 36-GB-Drives) auf 72 GB beschränkt. Datensicherheit über RAID 5 ist nur in Kombination mit einem externen Array möglich, beispielsweise dem "Storedge A1000".

Big Blue gibt in einer Pressemitteilung außerdem an, der neue Server würde fast 60 Prozent weniger Strom als die Sun-Alternative verbrauchen und dabei 50 Prozent weniger Abwärme produzieren. Wie IBM diese Verletzung des Energieerhaltungssatzes bewerkstelligt, bleibt der tecCHANNEL-Redaktion jedoch schleierhaft. Auch an den Rechenkünsten von IBMs Marketingabteilung hinsichtlich der Leistungs- und Preisvergleiche üben die Kollegen der Computerwoche deutliche Kritik. (Computerwoche/nie)