IBM und Oracle wollen Intel mit billigen System-i-Rechnern ausstechen

Die beiden Konzerne vermarkten ERP-Komplettlösungen, bestehend aus "System-i"-Systemen und J.D.-Edwards-Software. Neue Preismodelle sollen Nachteile gegenüber Intel-basierenden Computern wettmachen.

Die neue "Solution Edition", die auf "i5 520 Entry Server" aufsetzt, tritt gegen Rechner mit Intel-Prozessor und Windows-Betriebssystem an. IBM bietet schon länger Solution Editions für J.D.-Edwards-Software an, auf der sowohl die "Enterprise One-" als auch die in RPG geschriebene "World"-Software läuft. Allerdings waren die Hardware-Preise verglichen mit "Wintel"-Systemen hoch.

Oracle und IBM sind zwar erbitterte Gegner im Datenbank- und Middleware-Geschäft, arbeiten beim Vertrieb von ERP-Lösungen auf Basis von System i jedoch eng zusammen. Der Schulterschluss bringt beiden etwas: Oracle hofft, bestehende ERP-Kunden, die diese Plattform nutzen, besser bei der Stange zu halten und neue Deals im Mittelstand zu gewinnen. IBM profitiert ebenfalls durch den Verkauf von Hardware und den daraus resultierenden Wartungsverträgen. Nach der Übernahme von Peoplesoft durch Oracle, bei der dem Datenbankprimus auch der IBM-treue ERP-Lieferant J.D. Edwards zufiel, waren die Vertriebsaktivitäten für die vormals als "One World" bekannte Software erlahmt, vor einigen Wochen aber von Oracle und IBM wiederbelebt worden.