IBM: Sinkender Gewinn, optimistische Prognose

IBM musste im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres Einbußen bei Umsatz und Gewinn hinnehmen. Für das vierte Quartal gab sich der Konzern überraschend optimistisch.

Wie die "Computerwoche" berichtet, lag der Umsatz mit 20,4 Milliarden US-Dollar um sechs Prozent unter dem des Vorjahresquartals und um 5,5 Prozent niedriger als im vorhergehenden zweiten Quartal. Einbrüche gab es vor allem im Geschäft mit PCs und Intel-Servern sowie beim Verkauf von OEM-Technik (vor allem Chips und Festplatten). Dank erfreulicher Entwicklungen bei den i- und zServern sowie bei Software (plus 9,7 Prozent) und Service (plus 5,4 Prozent) fiel die Entwicklung dennoch besser aus als vielfach erwartet.

Allerdings lief es in Sachen Einnahmen besser als beim Profit: IBM wies einen Nettogewinn von 1,6 Milliarden US-Dollar aus, das sind 19 Prozent weniger als im Berichtszeitraum des Vorjahres. Der Gewinn pro Aktie ging im Jahresvergleich um fast 17 Prozent auf 90 Cents je Anteilsschein zurück. Chairman und CEO Louis Gerstner erklärte rückblickend: "Im dritten Quartal hat sich eine fundamentale Veränderung im Kaufverhalten der Kunden weiter beschleunigt: Ein immer größerer Anteil der Ausgaben entfällt auf Lösungen, nicht Boxes. Am meisten konnte davon naturgemäß Global Service profitieren. Weiter hat sich unsere Middleware als vorteilhaft erwiesen, die viele Software-Lösungsanbieter inzwischen als bevorzugte Plattform empfehlen."

Finanzchef John Joyce erklärte, rund ein Drittel der Einnahmen stamme aus kontinuierlich fließenden Quellen wie Service- und Leasingverträgen und sei durch die Anschläge vom 11. September nicht beeinflusst worden. Die Vertriebsaktivitäten für Hard- und Software seien aber traditionell gegen Ende eines Quartals (hier: September) am intensivsten. Hier habe das Unternehmen die Kaufzurückhaltung vor allem von Seiten der Finanzinstitutionen und Versicherungen schmerzhaft zu spüren bekommen.

Regional betrachtet sank der Umsatz in den USA (nicht unerwartet) um sechs Prozent auf 9,1 Milliarden US-Dollar am stärksten. Im asiatisch-pazifischen Raum gingen die Einnahmen um fünf Prozent auf 4,1 Milliarden US-Dollar zurück; einzig die EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) legte um ein Prozent auf 5,7 Milliarden US-Dollar zu.

Überraschend optimistisch fiel Big Blues Prognose für das vierte Quartal aus. Finanzchef Joyce kündigte der Wall Street ein Wachstum von über 50 Prozent beim Gewinn pro Aktie gegenüber dem abgeschlossenen dritten Quartal und "locker über zwei Milliarden Dollar" Nachsteuergewinn an. Die Analysten rechnen hier laut First Call/Thomson bisher mit 1,34 US-Dollar pro Aktie. Auf eine Umsatzprognose wollte sich der oberste Hüter der IBM-Zahlen indes nicht festlegen. (Computerwoche/jma)