IBM: RFID-Chip mit Sollbruchstelle

Drei neue Chipentwürfe

Dieses Dilemma möchte die IBM mit Hilfe der "Clipped Tags" lösen. Hinter diesem Begriff verbergen sich gleich drei neue Chipentwürfe. Gemeinsam ist ihnen, dass sich Speichermedium und Antenne voneinander trennen lassen, so dass die Informationen nicht mehr auslesbar sind - jedenfalls nicht, ohne dass der Käufer es merkt.

Das erste Modell hat eine Sollbruchstelle, an der es sich nach dem Kaufvorgang sauber zweiteilen lässt. Beim zweiten Modell wird die Verbindung zwischen Speicher und Sender durch Ziehen an einer Lasche unterbrochen. Und das dritte Modell folgt dem Prinzip der "Rubbellose": Es wird unchiffrierbar, wenn seine Beschichtung abgekratzt ist. Sollten nun die Informationen auf dem Chip irgendwann wieder benötigt werden, so lässt sich das durch Aufsetzen zweier Kontakte relativ einfach bewerkstelligen, erläutert Kurt Rindle, RFID-Experte der IBM Deutschland.

Dieses Konzept eignet sich nicht für Massenware, so viel ist klar. Kein Kunde wird nach dem Kauf im Supermarkt zehn, 20 oder mehr Chips zerbrechen beziehungsweise abkratzen wollen. Auch wegen des relativ hohen Herstellungspreises sind die Clipped Tags eher für "spezielle" Anwendungen und hochpreisige Ware gedacht, so Rindle.

Die Produktion der Tags möchte IBM gern Chipherstellern wie Philips Semiconductors oder Alien Technology überlassen. Bislang hat allerdings noch keiner von ihnen angebissen. Aber zum Patent hat der blaue Riese das Konzept bereits angemeldet - nicht unbedingt aus der Erwägung heraus, dass sich damit Geld verdienen lässt, beteuert Rindle. Im EPCglobal-Umfeld hielten die Hersteller ihre Technik sogar lieber patentfrei, um ihr eine breite Basis zu sichern. Wie das Beispiel von Intermec und Symbol zeigt, eignen sich Patente aber hervorragend als "Tauschobjekte" für fremde Technologie. (Karin Quack/mje)

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