IBM packt Linux in eine Armbanduhr

Forscher von IBM haben einen Armbanduhr-ähnlichen Protoypen entwickelt, der mit einem auf Linux basierenden Betriebssystem arbeitet. Das so genannte "Watchpad" kann laut IBM drahtlos mit PCs, Mobiltelefonen oder PDAs kommunizieren und E-Mails sowie SMS-Nachrichten empfangen.

Mit dem Linux-Watchpad soll es zudem möglich sein, Kalender-, Adressbuch- und Aufgaben-Funktionen zu nutzen. IBM will aber seine neueste Entwicklung vorerst nicht kommerziell nutzen. Der Prototyp solle lediglich zeigen, dass Linux auch in Kleingeräten wie Armbanduhren oder Handys funktioniere, hieß es.

IBM wird die Linux-Armbanduhr voraussichtlich nächste Woche auf der LinuxWorld Conference and Expo in San Jose/Kalifornien der Öffentlichkeit vorstellen. Den Ur-Prototypen des Watchpads, einem am Handgelenk getragenen Mini-Touchscreens, hatte das Unternehmen bereits im Juni auf der PC Expo vorgestellt. Die Uhr läuft mit einem EP2711-Prozessor von Cirrus Logic und verfügt über 8 MByte Arbeitsspeicher, sowie 8 MByte Flash-Speicher als Festplattenersatz. Ein Bild des aktuellen Watchpad existiert bisher noch nicht, nur mehrere Studien sind in winziger Auflösung auf dieser Webseite von IBM zu sehen.

Das IBM-Projekt steht in einer Reihe von Versuchen, das Open Source-Betriebssystem Linux auch in Klein- und Kleinstgeräten einzusetzen. Ericsson zum Beispiel will gemeinsam mit dem Linux-Distributor Red Hat Geräte für den mobilen Internet-Zugang entwickeln, die mit Embedded Linux arbeiten. Auch akademische Institutionen arbeiten mit Linux. Wissenschaftler der Universität Toronto zum Beispiel haben in ihrem Projekt Wearcomp eine Uhr entwickelt, die mit Linux läuft. (jma)