IBM leitet Gegenklage gegen SCO ein

IBM hat auf die Milliardenklage von SCO reagiert: Nachdem am Donnerstagmorgen ein IBM-Vertreter die SCO-Klage gegen IBM als einen "Stolperstein" bezeichnet hatte, kündigte der Konzern kurz darauf eine Gegenklage gegen SCO an.

Laut IBM verletze die Absicht SCOs, Lizenzgebühren für seinen angeblich in Linux vorhandenen Quellcode verlangen zu wollen, die General Public License (GPL) von Linux. Außerdem soll SCO mit einer Reihe seiner Produkte verschiedene Patente von IBM verletzen.

"Diese Gegenklagen entstehen aus SCOs falschen Behauptungen, dass es proprietäre Rechte an wichtiger weithin genutzter Technologie besitze und den Gebrauch dieser Technologie der Open-Source-Gemeinde erschwert", so die Eingabe von IBM. "SCO missbraucht seine angedeuteten Rechte am ursprünglich von Bell Laboratories entwickelten Unix-Betriebssystem, um mit der Zerstörung vom Betriebssystemen AIX und Linux zu drohen und sich mit zufälligen Einnahmequellen ungerechtfertigt zu bereichern."

SCO bekräftigte in einer Reaktion auf die Gegenklage seine Position, dass IBM das geistige Eigentum von SCO mit seinen Produkten verletze. Die Firma forderte IBM auf, seinen Kunden Rechtsschutz zu gewähren und damit sein Vertrauen in Linux zu demonstrieren. Nach Angaben eines Firmensprechers hatte SCO eine Gegenklage von IBM erwartet.

Im Detail beschwert sich IBM in seiner Klage darüber, dass SCO im vergangenen Juni IBM die Unix-Lizenz für seine AIX-Produkte unrechtmäßig entzogen hat. SCO hatte die in Frage stehenden Unix-System-V-Rechte von Novell 1995 und bei der Übernahme der Santa Cruz Operation im Jahr 2001 erworben. Laut IBM und einem Schreiben von Novell vom vergangenen Juni sollen diese Rechte allerdings nicht soweit gehen, dass die Firma Nutzungsrechte auch wieder entziehen kann. SCO widerspricht dieser Behauptung und gibt an, diese Rechte erst innerhalb der vergangenen Wochen zugesprochen bekommen zu haben.

Die Patentklage von IBM betrifft laut deren Aussage die SCO-Produkte UnixWare, Open Server, SCO Manager und Reliant HA. Mit den vier Software-Paketen sollen verschiedene IBM-Patente verletzt werden. SCO soll die weitere Entwicklung sowie der Vertrieb dieser Produkte untersagt werden, so IBM. (wgr/uba)