IBM läutet "E-Business on demand"-Ära ein

IBM-Chef Samuel Palmisano hat in New York die "On demand"-Ära bei IBM gestartet. Unter dem Paradigma "E-Business on demand" (EBOD) verspricht IBM den Firmen anpassbare Technologien und Anwendungen für Unternehmensprozesse.

Palmisano hat vor Kunden und Partnern in New York eine Investition von zehn Milliarden US-Dollar in die "On demand-Ära" von IBM angekündigt. Eine eigene Gesellschaft soll zusätzlich für die EBOD-Strategie gegründet werden und deren Fortschritte kontrollieren. Kunden finden laut dem IBM-CEO bald rund um den Globus On Demand Design Centers, in denen sie technische Unterstützung bei der Implementierung finden. Auf die Frage, was implementiert werden soll, klärt IBM in einer breit angelegten Kampagne auf, für die Palmisano in New York den Startschuss gab.

Die Schlagwörter der Strategie lauten unter anderem Web Services, Linux und Grid. IBM stellt sich vor, je nach Bedarf der Kunden mittels Internet und Netzwerken ein System aufzubauen, das kostengünstig und extrem flexibel ist. Das kann nach Vorstellungen von IBM beim Outsourcing der IT beginnen und beim kompletten Business-Modell enden, das IBM über seine Services und Partner realisieren würde. Der erste Schritt in die "On demand"-Welt sei deshalb die Analyse der Geschäftsprozesse.

Entscheide sich ein Unternehmen für "On demand", hält IBM die Punkte Integration, Virtualisierung, Offene Standards und Autonomie für essenziell. Nur wer seine Geschäftsprozesse, Systeme und Daten in einem System verbinde, sei fähig, zeitnah zu reagieren (Integration). Offene Standards wie XML, Java und Web Services seien für ein modulares System unabdingbar, glaubt IBM. Nur so könnten Partner ohne Kompatibilitätsprobleme und Zeitverluste zusammenarbeiten. Die Virtualisierung der Daten und Prozesse, etwa über Grid-Systeme wird als weiterer Punkt angesehen, der für ein Echtzeit-Unternehmen wichtig sei. IBM stellt sich vor, dass in einem ersten Schritt ein "Intra-Grid" aufgebaut wird und im nächsten eine Serverkonsolidierung mit Partnern und Kunden folgt. Ein solches System wiederum verlangt nach Meinung von IBM einen hohen Grad an Autonomie. Big Blue bringt an diesem Punkt seine Forschung ins Spiel, die auf selbstheilende und selbstkonfigurierende Systeme abhebt.

IBM sieht die "On-demand"-Strategie in einem längerfristigen Zusammenhang. Unternehmen würden nicht von heute auf morgen ihre Prozesse umstellen. Dennoch sieht Big Blue EBOD als logische Fortführung des E-Business, das von IBM 1996 als Begriff eingeführt worden sei, wie man nebenbei bemerkt. Nach der Zeit der Mainframes, der Client-Server und der E-Business-Systeme sei es nun an der Zeit, den nächsten Schritt zu tun. Die Basis dafür sieht IBM gegeben. 75 Prozent der Unternehmen in den G7-Staaten seien mit E-Business befasst. Und 25 Prozent der Firmen mit mehr als 1000 Angestellten sind derzeit nach Angaben von IBM dabei, End-to-End-Systeme zu integrieren. (uba)