IBM-Kopierschutz für Napster & Co.

IBM hat eine neue Version seines Electronic Media Management Systems (EMMS) vorgestellt, einer Software zum Schutz gegen Raubkopien digitaler Medien. Das EMMS soll künftig zum Beispiel den kostenlosen Tausch von MP3-Files bei Napster & Co. unterbinden und das Urheberrecht von Musikern und Plattenfirmen schützen.

Die neue Funktion Superdistribution erlaubt es den Anbietern, zum Download angebotene Musikstücke mit einem variablen Kopierschutz zu versehen. So können Plattenlabels laut IBM bestimmen, wie oft die User ein MP3-File kopieren oder abspielen dürfen, bevor EMMS dieses sperrt. Das heißt: Die Dateien lassen sich entsprechend der bezahlten Summe freischalten.

Denkbar wären auch kostenlose "Schnupper-Versionen" von Songs. Bei Interesse erhält der Kunde nach Entrichtung einer Gebühr die entsprechende Vollversion. Mit EMMS lässt sich die Nutzung auch geografisch beschränken. Die neue Version enthält dazu eine den Ländercodes von DVD ähnliche Restriktion, die die Verbreitung von Musikstücken über Ländergrenzen hinweg verhindern soll. EMMS unterstützt Software-Player wie MusicMatch Jukebox und RealNetworks Real Jukebox.

IBM will die Superdistribution noch im ersten Quartal 2001 auf den Markt bringen. Die Softwarelösung ist für die Musikindustrie interessant, da sie so ihre Urheberrechte wahren und ebenso im Internet Kasse machen könnte. Auch BMG, wie Napster eine Bertelsmann-Tochter, hat bereits Interesse an EMMS signalisiert. Wie , ist der Konzern auf der Suche nach einem Geschäftsmodell für Napster, das die Tantiemen von Künstlern, Autoren und Plattenlabels sichert.

EMMS dürfte hier eine geeignete Lösung bieten. Ob die Software allerdings so sicher ist, wie IBM behauptet, bleibt abzuwarten. Schließlich wurde bisher noch jeder digitale Kopierschutz geknackt. (jma)