IBM: iBoot macht Festplatten überflüssig

IBM-Forscher haben mit iBoot eine auf iSCSI aufsetzende Technologie entwickelt, mit der sich Rechner über das IP-Netzwerk booten lassen. Lokale Festplatten könnten damit überflüssig werden.

Mit iBoot hat IBM in seinen Haifa Research Labs sowohl Windows als auch Linux per Netzwerk booten können. Der Vorteil von iBoot besteht nach Ansicht der Forscher darin, dass mit iSCSI die Daten über das herkömmliche IP-Netzwerk verschickt werden. iSCSI basiert auf der Kapselung von SCSI-Daten in IP-Datenpaketen. Damit können die Daten auf Blockebene auch über Ethernet transportiert werden. Der Einsatz von vergleichsweise teuren Fibre Channel-Lösungen sei nicht nötig.

Sowohl der Content als auch das Betriebssystem lasse sich mit iBoot SAN zentral warten, teilt IBM mit. Dadurch würde der Verwaltungsaufwand gesenkt. Gegenüber bestehenden Lösungen des Netzwerk-Bootens glaubt sich IBM im Vorteil, weil es sich um ein "echtes" Remote-Booten handle. Bei Systemen wie Etherboot verbleibe das über das Netzwerk einmal gebootete System im Hauptspeicher, ohne Möglichkeit, auf Änderungen zu reagieren.

Laut IBM kann mit iBoot außerdem Windows über das Netzwerk gebootet werden, was bei anderen Systemen nicht möglich sei. Darüber sei eine Dual-Boot-Option vorhanden. Ein Benutzer könne damit beim Hochfahren des Rechners etwa zwischen Linux und Windows wählen.

IBM setzt bei iBoot nach eigenen Angaben ein ROM-Image ein, das den iSCSI Client Code, einen TCP/IP Stack und BIOS Interrupt Code enthält. Derzeit befindet sich das iBoot-System noch in der Entwicklung. (uba)