IBM: Gnadenstoß für OS/2

Wer noch Original-Pakete von IBMs Betriebssystem "OS/2" benötigt, sollte sich sputen. Der Hersteller bietet die Vollversionen nur noch bis zum 12. März 2003 an, der Support wird aber noch bis Ende 2004 weitergeführt.

Bitte beachten Sie zu dieser Meldung auch folgendes Update. IBM hat seine OS/2-Strategie inzwischen erklärt und will die Produkte weiter anbieten.

Zum 31. 12. 2004 können bei IBM keine Lizenzen für OS/2-Produkte mehr erworben werden, die Pakete selbst gibt es nur noch genau drei Monate lang. Dies geht aus einer Liste der zurückgezogenen Produkte hervor, die IBM hier auf seinen Webseiten veröffentlicht hat.

Darin finden sich ausdrücklich auch die deutschen Versionen von Warp 4, der letzten Ausgabe des Betriebssystems, welche bereits Ende 1996 erschien. IBM hatte OS/2 in Version 2.0 erstmals 1992 auf den Markt gebracht, nachdem die ursprüngliche Allianz mit Microsoft für ein 32-Bit-Betriebssystem gescheitert war. Lange Zeit konkurrierten die etwa zeitgleich verfügbaren Versionen von Windows NT 3.1 und OS/2 2.0 um den Einsatz im Unternehmen. IBM konnte hier vor allem bei deutschen Banken und Versicherungen als Komplettanbieter von Hard- und Software Erfolge verzeichnen.

Doch auch dort wird man nun schneller umdenken müssen, als vielleicht befürchtet. Zwar sind die Volumen-Lizenzen des IPLA-Programms noch bis Ende 2004 verfügbar, mit der aktuellen Abkündigung von insgesamt 263 Programmpaketen hat IBM aber seinen Umstiegswillen zu Linux bekräftigt. (nie)