IBM Award für Visualisierungs-Software

Das Fraunhofer ITWM erhält für die Entwicklung der Visualisierungs-Software PV-4D den mit 16.000 Euro dotierten IBM Faculty Award. Sie ermöglicht die interaktive Darstellung großer Bilddaten für Anwendungen aus Bereichen wie Medizin, Materialwirtschaft oder Geologie.

PV-4D erlaubt beispielsweise die in Echtzeit erzeugte realitätsnahe 3D-Darstellung eines menschlichen Herzens mithilfe von Volume Rendering. Ärzte erhalten damit die Möglichkeit, mit einer speziellen Brille das Herz des Patienten dreidimensional zu sehen. Das Bild ist veränderbar, sodass sie eine schnellere und präzisere Diagnose stellen können. Eventuell erforderliche Operationen lassen sich besser planen.

Preisträger ist das Competence Center für High Performance Computing (CC HPC), das unter der Leitung von Dr. Franz-Josef Pfreundt steht. Es hat die Visualisierungs-Software auf der Cell Broadband Engine (BE) entwickelt. Die Engine ist das Ergebnis einer fünfjährigen Kooperation zwischen IBM, Sony und Toshiba. Während der Projektarbeit des CC HPC mit dem deutschen IBM Entwicklungszentrum in Böblingen wurde PV-4D auf einem IBM BladeCenter QS20 Cluster eingesetzt. Dieser ist mit der Cell Broadband Engine (BE) ausgerüstet.

Die Technologie integriert neun Prozessorkerne auf einem Chip. So wird eine deutlich höhere Rechengeschwindigkeit in vielen Applikationen erreicht. Es eröffneten sich bisher unerreichte Darstellungsmöglichkeiten wie 3D-Abbildungen in Echtzeit oder interaktives Verhalten von Anwendungen, so die Unternehmen. Der Cell-BE-Prozessor bildet auch das Herzstück der Sony Playstation 3. Sie wird in Europa voraussichtlich Anfang nächsten Jahres auf den Markt kommen.

„Die exzellenten Ergebnisse der Zusammenarbeit zwischen dem IBM Entwicklungszentrum in Böblingen und dem Competence Center für High Performance Computing des Fraunhofer ITWM erlauben uns, frühzeitig Erfahrungen in Anwendungen mit Cell-Broadband-Engine-Prozessoren zu sammeln“, betont Erwin Jung, Leiter der Wissenschaftsbeziehungen der IBM Deutschland GmbH. Es habe sich erneut gezeigt, dass die enge Zusammenarbeit mit Partnern aus Lehre und Forschung eine wichtige Bedeutung für Innovationen habe.

„Mit dem Preisgeld wollen wir insbesondere Studenten die Möglichkeit geben, mit dieser neuen innovativen Architektur zu arbeiten und wir werden die Parallelisierungsplattform GraPA für Cell verfügbar machen“, sagt Dr. Franz-Josef Pfreundt. (Detlef Scholz)

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