IBM 180GXP: Schnellste Festplattenserie

IBM stellt mit der Deskstar 180GXP Ultra-ATA-Festplatten mit bis zu 180 GByte Kapazität vor. Als Besonderheit beherrschen die Drives ein "Tagged Command Queuing", das die Performance gegenüber dem Mitbewerb um 20 Prozent steigern soll.

Die neue Deskstar 180GXP verwendet 60 GByte große Magnetscheiben, mit der IBM Kapazitäten von 60, 80, 120 und 180 GByte realisiert. Die Plattern rotieren mit 7200 U/min und sind aus Aluminium gefertigt. Bei den Vorgängermodellen, wie der Deskstar 120GXP, setzte IBM noch auf Magnetscheiben aus Glassubstrat. Die Deskstar 180GXP soll laut Datenblatt eine maximale sequenzielle Datentransferrate von 56 MByte/s erreichen. Im langsamen Innenbereich der Magnetscheiben gibt IBM 29 MByte/s an. Die mittlere Zugriffszeit beziffert der Hersteller mit 8,5 ms. Bei einem Fullstroke-Zugriff verstreichen 15 ms. Für den leisen Betrieb sind bei der Deskstar 180GXP FDB-Lager zuständig.

Neu bei der Deskstar 180GXP ist die "Tag 'n seek"-Technologie, die laut IBM einen Performance-Vorteil von bis zu 20 Prozent gegenüber der Konkurrenz erwirken soll. Die Technologie ermöglicht durch das so genannte "tagged command queuing" einen intelligenten Suchvorgang. Jedes Kommando, das vom Prozessor an den Zwischenspeicher der Festplatte geht, bekommt einen so genannten Identifier. Dadurch können Prozesse optimiert werden, die Suchzeit verkürzt sich. Zudem kann sich der Prozessor selbst sofort anderen Aufgaben widmen, nachdem er die Kommandos im Cache der Festplatte abgegeben hat. IBM hat für den reibungslosen Ablauf der neuen Technologie den Datenpuffer der Deskstar 180GXP auf 8 MByte erhöht. Das Command Queuing ist bei SCSI-Festplatten ein längst übliches Verfahren.

Neben der optimierten Geschwindigkeit soll die Serie auch Strom sparend sein, was die Wärmeabgabe der Laufwerke vermindere. Bei der Ausführung mit drei Plattern gibt IBM den mittleren Verbrauch mit 7 Watt an. Gegenüber dem Vorgängermodell Deskstar 120GXP mit einer Leistungsaufnahme von 6,7 Watt (Dreischeibenversion) im Leerlauf zeigt sich aber keine Verbesserung. Angaben über die Eignung der Deskstar 180GXP für den Dauerbetrieb sind dem Datenblatt nicht zu entnehmen. Ebenso fehlen Angaben zur MTBF beziehungsweise der AFR. Noch bei der Deskstar 120GXP sorgte IBM für Verwirrung, die Platte sei nur für 333 Stunden POH pro Monat ausgelegt. Wird die Platte darüber hinaus betrieben, so erhöht sich das Ausfallrisiko. Dieser Thematik haben wir auch den Report Gefahr: IDE-Festplatten im Dauereinsatz gewidmet.

Die neuen Deskstar-180GXP-Festplatten werden seit heute ausgeliefert. Die Preise liegen zwischen 144 und 360 US-Dollar für das Topmodell. Themen und Tests zu Festplatten finden Sie in der Rubrik Massenspeicher. (uba/cvi)