HypoVereinsbank streicht 600 IT-Jobs

Der italienische Eigentümer Unicredit stülpt der Münchner HypoVereinsbank (HVB) seine Spartenstruktur über und baut einem Zeitungsbericht zufolge 600 Stellen in der IT ab.

Das Basisbankensystem der HVB, so berichtet die "Financial Times Deutschland" in ihrer heutigen Ausgabe, soll künftig aus Italien kommen. Knapp 600 der insgesamt 2000 IT-Arbeitsplätze bei den Münchnern fallen angeblich weg. Außerdem wollen die Italiener bei der HVB das Bonussystem für tariflich bezahlte Mitarbeiter umstellen und die leistungsabhängigen Gehaltsbestandteile an einem Kundenzufriedenheitsindex ausrichten. Damit würden die italienischen Verhältnisse auf Deutschland übertragen.

Auch sonst werde die HVB ihre Führungsstruktur und Organisation komplett der Unicredit anpassen. Das Unternehmen ist nach den vier Sparten Privatkunden, Vermögensverwaltung für Reiche, Firmenkunden sowie Investment-Banking organisiert. Diese Bereiche sind weit gehend eigenständig. Sie besitzen eine eigene Personalabteilung, Controlling und individuelle Renditeziele. Dem Bericht zufolge entmachtet Unicredit-Chef Alessandro Profumo de facto die Münchner Führung, die allerdings schon durch diverse Rücktritte von Managern durcheinander gewürfelt worden war. Die Leiter der vier Divisionen sollen an die jeweiligen Vorstände der Unicredit-Holding in Mailand berichten.

Im Zuge der Übernahme hatte die HVB angekündigt, bis Ende 2008 insgesamt 1800 Stellen abzubauen. Ein Drittel davon kommt dem Bericht zufolge aus der IT. Zusammen mit bereits laufenden Rationalisierungsprojekten fallen bei den Münchnern zwischen 2004 und 2008 rund 4000 Stellen weg. Mit der Umstellung der Computersysteme zum 1. Mai 2006 werden die IT-Töchter HVB Info mit derzeit 600 und HVB Systems mit 1200 Mitarbeitern verschmolzen. (Heinrich Vaske/ala)