Erweiterte Funktionen für Handys

Hype um Apps - Großteil nutzt Programme nicht

Mobile Applikationen haben sich zu einem Hype entwickelt. Allerdings verwenden lediglich 24 Prozent der User ihre Apps auch tatsächlich. Etwa elf Prozent wissen nicht einmal, ob ihr Handy über solche Apps verfügt, so ein aktueller Bericht der US-Non-Profit-Organisation Pew Internet & American Life Project.

Apps sind längst nicht mehr nur bei der jüngeren Nutzergeneration gefragt, inzwischen greifen auch immer mehr Erwachsene zu den kleinen Handy-Programmen: Rund 35 Prozent der Mobilfunknutzer über 18 Jahren haben heute derartige Anwendungen auf ihren Endgeräten installiert.

"Es besteht kein Zweifel daran, dass sich bei einigen Handy-Besitzern eine Art Apps-Kultur herauszubilden beginnt", erklärt Kristen Purcell, Associate Director für Forschung bei Pew Internet. Dies treffe insbesondere auf männliche und jüngere Nutzer zu. Insgesamt betrachtet befinde sich die Entwicklung aber noch in einer "frühen Adaptionsphase". "Viele wissen noch gar nicht, was ihr Mobiltelefon überhaupt alles kann. Der Apps-Markt scheint der Mehrheit der erwachsenen Handy-User voraus zu sein", betont Purcell.

Interessant ist auch der Umstand, dass die App-Nutzung insgesamt betrachtet sehr schwach abschneidet. Was die liebsten Beschäftigungen der Handy-Nutzer betrifft, führen die Aufnahme von Fotos (76 Prozent) vor dem Senden und Verschicken von Textnachrichten (72 Prozent), dem Surfen im Internet (38 Prozent) und der Wiedergabe von Musik (33 Prozent). Der entsprechende Wert für Apps fällt hier im Vergleich mit nur 29 Prozent deutlich schwächer aus.

"Ich gehe mit Sicherheit davon aus, dass die Bedeutung des App-Store-Marktes künftig noch weiter steigen wird", bestätigt Rafaela Möhl vom Online-Handytarif-Berater Teltarif, auf Nachfrage von pressetext. Die oben genannte Einschätzung, dass die Entwicklung derzeit noch in einer frühen Phase stecke, kann die Expertin sehr gut nachvollziehen. "Einige haben immer noch keine Ahnung davon, was Apps überhaupt sind und wofür sie eingesetzt werden können", merkt Möhl an.

"In Anbetracht der Tatsache, dass vor zwei Jahren noch keinerlei Art von Apps-Kultur existiert hat, ist dies eine ziemlich bemerkenswerte Adaptionsentwicklung", meint Roger Entner, Co-Autor des Berichts, Senior Vice President und Chef der Abteilung Research and Insights for Telecom Practice beim Marktforschungsunternehmen Nielsen. Das ausgewertete Datenmaterial lasse keinen Zweifel daran, dass sich das App-Phäomen in Zukunft auf eine immer größer werdende Nutzerschicht ausbreiten werde. (pte/hal)