Hynix-Vorstand lehnt Micron-Angebot ab

Die Übernahme der Speichersparte des südkoreanischen Unternehmens Hynix durch Micron scheint nun doch zu scheitern. Wie die Südkoreaner am heutigen Dienstag mitteilten, habe der Hynix-Vorstand das Angebot des US-Konkurrenten in Höhe von ursprünglich 3,4 Milliarden US-Dollar einstimmig abgelehnt.

Der Grund: Das Angebot von Micron sei zu niedrig, um die Restrukturierung des verbleibenden Rest-Unternehmens von Hynix (ohne Speichersparte) zu finanzieren, teilte der Vorstand mit. Der Plan der Gläubiger für die Zukunft von Hynix unterschätze den Schuldenstand und überschätze den Wert der angebotenen Micron-Aktien.

Die Bedenken des Vorstands sind nicht von der Hand zu weisen. Im Vorvertrag hatte Micron 108,6 Millionen seiner Aktien als Kaufsumme angeboten; zum damaligen Zeitpunkt hatten die Anteilsscheine einen Wert von 3,4 Milliarden US-Dollar. Bei Börsenschluss am gestrigen Montag waren die Aktien allerdings nur noch 2,9 Milliarden US-Dollar wert. Micron wollte zudem 200 Millionen US-Dollar für eine 15-Prozent-Beteiligung an den Nicht-Speicheraktivitäten von Hynix zahlen. Weitere Informationen finden Sie in der tecHistory.

Wie berichtet, war die Übernahme auf großen Widerstand bei den Arbeitnehmern gestoßen. Die größte südkoreanische Gewerkschaft FKTU hatte angekündigt, den Merger mit Streiks verhindern zu wollen. Durch die Übernahme von Hynix würde Micron Samsung als weltgrößten DRAM-Hersteller ablösen. (jma)